Medizinische/r Praxisassistent/in EFZ
Medizinische Praxisassistenten und Praxisassistentinnen arbeiten in Arztpraxen. Sie betreuen Patientinnen und Patienten, erledigen administrative Arbeiten, führen Labor- und Röntgenuntersuchungen durch und assistieren bei ärztlichen Eingriffen.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Gesundheit
- Branchen
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Administration, Betriebswirtschaft und Management - Medizintechnik
- Swissdoc
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0.723.18.0
Aktualisiert 20.06.2019
Tätigkeiten
Medizinische Praxisassistentinnen haben vielfältige Aufgaben. Sie nehmen Anrufe entgegen, vereinbaren Termine und empfangen die Patientinnen. Alle nötigen Informationen erfassen und dokumentieren sie und leiten sie weiter. Notfälle erkennen sie sofort und reagieren der Situation entsprechend. Sie betreuen, beruhigen und überwachen die Patientinnen, informieren sie über das weitere Vorgehen und bereiten sie auf die Behandlung vor. Benötigte Instrumente und Apparate sterilisieren sie und legen sie bereit. Bei Bedarf assistieren sie der Ärztin.
Medizinische Praxisassistenten führen therapeutische und diagnostische Arbeiten und Prozesse durch: Auf ärztliche Anordnung legen sie Patienten zum Beispiel Verbände an, verabreichen Injektionen und nehmen Blut ab. Sie führen eigenständig verschiedene Tests durch wie Atem- oder Hauttests, Blutdruckmessungen und Aufzeichnungen der Herztätigkeit (EKG).
Ein weiterer Arbeitsbereich ist das Labor, wo sie Blut- oder Urinproben untersuchen. Sie zählen und differenzieren Blutzellen, suchen nach Pilzsporen, identifizieren Bakterien usw. Zur Analyse der Proben stehen ihnen Chemikalien, Mikroskope und weitere Apparaturen zur Verfügung. Zudem beherrschen Medizinische Praxisassistentinnen den Umgang mit Röntgenapparaten. Bei allen Arbeiten halten sich die Berufsleute streng an die Vorschriften zur Hygiene, Sicherheit und Gesundheit sowie zum Umweltschutz.
Medizinische Praxisassistenten sind für die gesamte Administration zuständig und sorgen damit für das einwandfreie Funktionieren der Praxis. Sie übernehmen die Korrespondenz, verwalten die Krankengeschichten mit allen Patienten- und Versicherungsdaten und kümmern sich um das Rechnungswesen. Zudem bestellen und verwalten sie Verbrauchsmaterial und Medikamente.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 15.3.2018 mit Änderung vom 21.5.2019
Dauer
3 Jahre
Bildung in beruflicher Praxis
In einer Arztpraxis
Schulische Bildung
An der Berufsfachschule: 1 bis 2½ Tage im 1. Lehrjahr, 1 Tag im 2. und 3. Lehrjahr
Lerninhalte
- Organisieren und Administrieren der med. Praxis
- Assistieren in der med. Sprechstunde und Durchführen von diagnostischen Massnahmen
- Durchführen von Laboruntersuchungen und Beurteilen der Laborparameter
- Durchführen von bildgebender Diagnostik und Beurteilen der Bildqualität
- Ausführen von therapeutischen Massnahmen
Überbetriebliche Kurse
Zu diversen Themen
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
Privatschulen
Kostenpflichtige Angebote in den Kantonen SG, ZH, VD
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Medizinische/r Praxisassistent/in EFZ"
Voraussetzungen
Vorbildung
- obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen
- gute Leistungen in Biologie, Chemie und Physik
Anforderungen
- Interesse für naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge
- Freude am Kontakt mit Menschen
- Einfühlungsvermögen
- Teamfähigkeit
- Freude an Fremdsprachen und administrativen Arbeiten
- Dienstleistungsbewusstsein
- Organisationstalent
- Sinn für praktische Arbeiten
- Sinn für Sauberkeit und Hygiene
- Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und genaue Arbeitsweise
- keine Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln und chemischen Lösungen
- Verschwiegenheit (aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht)
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Berufsverbänden und Berufsfachschulen
Berufsprüfung (BP)
Medizinische/r Praxiskoordinator/in klinischer oder praxisleitender Richtung mit eidg. Fachausweis, Krankenversicherungs-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis oder Spitalfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
Höhere Fachprüfung (HFP)
Z. B. dipl. Krankenversicherungs-Experte/-Expertin, dipl. Spitalexperte/-expertin
Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Pflegefachmann/-frau HF, dipl. Fachmann/-frau für medizinisch-technische Radiologie HF, dipl. Biomedizinische/r Analytiker/in HF oder dipl. Aktivierungsfachmann/-frau HF
Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Pflege, in Ergotherapie oder in Physiotherapie
Berufsverhältnisse
Medizinische Praxisassistenten und -assistentinnen arbeiten in Arzt- und Gemeinschaftspraxen oder in Ambulatorien von Spitälern. Bei Notfällen müssen sie flexibel sein und Überstunden leisten. Vielfach gibt es Ferien- und Kompensationsregelungen, zum Beispiel bei Abwesenheiten der Ärztinnen und Ärzte.
Auf dem Arbeitsmarkt herrscht zurzeit ein genereller Mangel an Medizinischen Praxisassistenten und -assistentinnen.
Weitere Informationen
Adressen
SVA Schweizerischer Verband Medizinischer Praxis-Fachpersonen
Elfenstr. 19
Postfach 1010
3000 Bern 6
Tel.: +41 31 380 54 54
URL: http://www.sva.ch
E-Mail:
Lehrstellen
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Verwandte Berufe
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