Ernährungsberater/in FH
Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen beraten und schulen gesunde und kranke Menschen in Ernährungsfragen aller Art. Sie therapieren ernährungsbedingte Krankheiten und leisten Aufklärungsarbeit.
- Bildungstypen
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Berufsfunktion / Spezialisierung
- Berufsfelder
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Gesundheit
- Branchen
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Gesundheit - Medizinische Therapie, Naturheilkunde - Nahrung
- Swissdoc
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0.723.46.0
Aktualisiert 03.06.2025
Tätigkeiten
Eine zentrale Aufgabe von Ernährungsberatern ist die Beratung und Schulung von Menschen mit ernährungsbedingten Krankheiten. Unter Einbezug aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse unterstützen sie Patientinnen und Patienten, die zum Beispiel an Diabetes, Essstörungen, Nieren-, Herz- oder Kreislauferkrankungen leiden. In Beratungsgesprächen untersuchen sie die persönliche Lebenssituation, Ziele, Erwartungen und Befürchtungen der Betroffenen. Daraus stellen sie eine ernährungsspezifische Diagnose. Den Betroffenen zeigen sie die Zusammenhänge zwischen der verordneten Ernährungstherapie, der damit verbundenen Ernährungsumstellung und ihrer Krankheit auf. Die Umstellung der Essgewohnheiten ist ein Prozess, der von der Klientin, dem Klienten, deren Angehörigen und der Fachperson gemeinsam erarbeitet wird. Die Wirksamkeit einer Therapie überprüfen die Ernährungsberater FH anhand von Qualitätsstandards und leiten wo nötig Verbesserungen ein.
Ernährungsberaterinnen beraten nicht nur kranke Menschen. Ihr Wissen über ausgewogene und gesunde Ernährung geben sie auch in Einzelsitzungen, Ernährungskonzepten, Vorträgen und Seminaren an Interessierte jeden Alters weiter. Sie bieten Hilfe zur Selbsthilfe, mobilisieren individuelle Ressourcen und klären über ungünstige Verhaltensweisen auf. Dafür benutzen sie verschiedene Kommunikationsmethoden.
Ernährungsberater sind in einem dynamischen Umfeld tätig. Sie aktualisieren ihr Fachwissen gezielt und stetig durch umfangreiche Weiterbildungen und integrieren die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihre Tätigkeit. Neben Kenntnissen aus der Ernährungswissenschaft benötigen sie auch Wissen aus Disziplinen wie Medizin, Natur- und Sozialwissenschaften. Für die Berufsausübung relevant sind auch Kenntnisse zu Diätetik, Küchentechnik, Lebensmittelrecht, -produktion und -verarbeitung sowie Fachwissen zu Anatomie und Biochemie.
Die interdisziplinäre Arbeitsweise spiegelt sich in der engen Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen des Sozial- und Gesundheitswesens, zum Beispiel mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonal sowie Diätköchen und Diätköchinnen. Je nach Einsatzort beteiligen sich Ernährungsberaterinnen auch an wissenschaftlichen Studien und Projekten. Sie erkennen Probleme, die mittels Forschungsprojekten angegangen werden können, und leiten daraus praxisrelevante Forschungsfragen ab. Neue Erkenntnisse teilen sie mit anderen Fachpersonen.
Ausbildung
Der Beruf setzt ein abgeschlossenes Studium an einer Fachhochschule voraus.
Informationen zu Studienorten und Studieninhalten: berufsberatung.ch/ernährung
Dauer
Bachelor: mindestens 3 Jahre Vollzeit
Voraussetzungen
Vorbildung
- Berufsmaturität
- oder Fachmaturität
- oder Gymnasiale Maturität und mindestens 1 Jahr Arbeitserfahrung
- zusätzlich: bestandenes Aufnahmeverfahren
Zulassung zum Bildungsgang:
Fachhochschule
Über Details zur Zulassung informieren die Fachhochschulen.
Anforderungen
- Interesse an der Interaktion mit Menschen
- ausgeprägte Kommunikations- und Reflexionsfähigkeit
- psychische Belastbarkeit
- gutes Vorwissen in naturwissenschaftlichen Fächern
- Interesse an Lebensmitteln und deren Produktion sowie Verarbeitung
Weiterbildung
Kurse
Angebote des Schweizerischen Verbands dipl. Ernährungsberater/innen SVDE, der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, der Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz GESKES, von höheren Fachschulen, Fachhochschulen, Universitäten u. a.
Fachhochschule (Master)
Master of Science (FH) in Ernährung und Diätetik, Master of Science (FH) in Life Sciences, Vertiefungsrichtung Food, Nutrition and Health
Nachdiplomstufe
Angebote von Fachhochschulen, Universitäten und der ETH; z. B. in Ernährung und Gesundheit, Management im Gesundheitswesen, Arbeit und Gesundheit, Gesundheitsförderung, Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
Doktorat (Dr.sc.med./PhD)
Doktorat in "Care & Rehabilitation Science" an der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der ZHAW. Die UZH informiert über die Zulassungsbedingungen.
Berufsverhältnisse
Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen FH arbeiten in Spitälern und Rehabilitationskliniken, Pflege- und Seniorenheimen, Schulen, bei Krankenkassen, in Vertriebsorganisationen, im öffentlichen Gesundheitswesen, in der Lebensmittelindustrie, bei Medien sowie in öffentlichen und privaten Beratungsstellen und im Bildungswesen.
Nach zweijähriger Berufserfahrung besteht die Möglichkeit, als selbstständig Erwerbende mit eigener Praxis tätig zu sein. Wenn sie selbständig oder angestellt in eigener fachlicher Verantwortung tätig sind, brauchen sie eine Berufsausübungsbewilligung von den jeweiligen kantonalen Behörden.
Weitere Informationen
Adressen
Schweizerischer Verband der Ernährungsberater/innen (SVDE)
Altenbergstr. 29
Postfach 686
3000 Bern 8
Tel.: +41 31 313 88 70
URL: https://www.svde-asdd.ch
E-Mail:
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