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Laufbahnbeispiele: Optometrie

Porträts von Berufsleuten mit Abschluss in Optometrie.

Optometrie

Optometristin in einer Augenklinik: Noëmi Walder

 Noëmi Walder, ©  Noëmi Walder
Noëmi Walder, ©  Noëmi Walder
 Noëmi Walder, ©  Noëmi Walder

Noëmi Walder, ©  Noëmi Walder

Optometristin in der Augenlaserklinik YouSeeBasel AG

«Durch meinen Beruf habe ich eine Verantwortung erhalten, die mich jeden Tag aufs Neue positiv herausfordert.»

Laufbahn
JahrTätigkeit
2021 bis heuteOptometristin in einer Augenlaser Klinik (YouSeeBasel AG), 100%
2018 - 2021Optometristin in einem Augenoptikerbetrieb (Messner Optik GmbH), 70%
2014 - 2020Optometristin und Administrationshilfe im Optometriezentrum in Basel, 10-20%
2018 - 2019Praxisjahr in der Vista Klinik in Binningen, 20%
2015 - 2018Optiometrie-Studium an der FHNW in Olten
2014 - 2018Augenoptikerin und angehende Optometristin im Visilab in Basel, Ferien und Ausfallshilfe
2014 - 2015Berufsmatura Gesundheit und Soziales in Münchenstein BL
2010 - 2014Lehre als Augenoptikerin EFZ
Jetzige Tätigkeit

Ich arbeite als Optometristin in einer Augenlaserklinik; dabei bin ich im Büro, im Operationssaal und im Untersuchungszimmer tätig. Meine Hauptaufgaben sind die optometrische Augenprüfung sowie die Planung der Augenlaseroperation. Zur Augenprüfung gehört das Ermitteln der genauen Sehstärke und Korrektur, das Prüfen des vorderen und hinteren Augenanschnitts, das Messen des Augendrucks und das Ermitteln der Interessen der Patientin. Letzteres bedeutet herauszufinden, wie ihr Alltag aussieht und was ihr dort wichtig ist.

Ich arbeite eng mit dem Augenarzt zusammen und mache eigenständig die Voruntersuchungen und Nachkontrollen bei den Patienten, die sich gerne die Augen lasern lassen möchten. Ich entscheide, ob es überhaupt möglich ist, die Augen zu lasern und welche Operationstechnik dafür verwendet werden kann.

Zusätzlich gehören die Koordination der Patiententermine zu meinen Aufgaben sowie das Bestellwesen und die Dokumentation der Medikamente. Die abwechslungsreiche und interessante Arbeit mit den Patientinnen bereitet mir grosse Freude. Durch meinen Beruf habe ich eine Verantwortung erhalten, die mich jeden Tag aufs Neue positiv herausfordert.

Berufseinstieg

In den Beruf eingestiegen bin ich mit der Lehre als Augenoptikerin mit Berufsmatura und mit dem Praxisjahr in der Vista Klinik nach meinem Optometrie-Studium. Das Studium war nicht einfach, jedoch konnte ich es mit viel Biss bestehen und bin froh, dass ich es geschafft habe. Der Berufseinstieg hat bei mir gut geklappt, weil ich während des Studiums gejobbt und verschiedene Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen gesammelt habe.
Da ich das im Studium Erlernte in die Tat umsetzten wollte, habe ich mich bei verschiedenen Kliniken beworben und bin schliesslich auf meine heutige Stelle gestossen.

Tipps

Das Studium an der FHNW bereitet angehende Optometristinnen gut auf den kommenden Arbeitsalltag vor. Es ist ein guter Einstieg, weil man das fachliche «Know-How» lernt und auch die nötigen praktischen Fähigkeiten erlangt. Meine persönliche Empfehlung ist es, auch nach dem Studium am Ball zu bleiben und das Erlernte bei einer Arbeitsstelle in die Tat umzusetzen, dann wird der Berufseinstieg gelingen.

Optometrist in der klinischen Forschung: Nils Schärer

Nils Schärer, ©  Nils Schärer
Nils Schärer, ©  Nils Schärer
Nils Schärer, ©  Nils Schärer

Nils Schärer, ©  Nils Schärer

«Während der Planungsphase arbeite ich vermehrt im Büro, die Durchführung der Studienmessungen oder -untersuchungen findet an den Geräten mit Patienten statt.»

Laufbahn
JahrTätigkeit
Mai 2019 bis jetzt100%-Anstellung bei IOB (Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel) / Clinical Trial Center als Study Nurse: tätig in der Studienkoordination der Augenklinik Basel in Zusammenarbeit mit dem IOB
Dez 2019-Mai 2021Weiterbildung: CAS Study Coordinator/Nurse am DKF Basel
Juni 2019Good Clinical Practice Kurs (GCP) am Departement Klinische Forschung (DFK) der Universität Basel
März 17-April 2019100%-Anstellung bei Optiker Reiniger GmbH in Reinach BL als Optometrist
Sept 16- März 2017Zivildienstleistender auf der Geriatrie im Felix Platter Spital
Sept 2013-2016Vollzeitstudium der Optometrie an der FHNW Olten, samstags arbeiten bei Optiker Reiniger
Aug 2010-2013Verkürzte Lehre bei Optiker Reiniger als Augenoptiker EFZ (aufgrund der Matura keine Allgemeinbildung in der Gewerbeschule und Lehre in 3 statt in 4 Jahren)
Jetzige Tätigkeit

Ich arbeite in der Studienkoordination des Augenspitals Basel. Meine Funktionen sind Studienkoordinator und Study Nurse, also Mitbetreuer von klinischen Studien. Die beiden Funktionen laufen Hand in Hand: Während der Planung ist man Koordinator und während der Durchführung mit der Patientin ist man Study Nurse. Angestellt bin ich durch das Forschungsinstitut IOB: Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel, arbeite aber am Augenspital des Universitätsspitals Basel.

Wir sind ein Team von drei Personen und zuständig für die Planung, Durchführung und Koordination von klinischen Studien an der Augenklinik Basel. Ebenfalls sind wir als Clinical Trial Center des IOB für interne Studien administrativ zuständig. Während der Planungsphase arbeite ich vermehrt im Büro, die Durchführung der Studienmessungen oder -untersuchungen findet an den Geräten mit Patienten statt.

Die Planung, die grösstenteils Büroarbeit ist, beginnt mit einer Studienanfrage, die meist von Seiten der Industrie kommt. Dann geht es um die Machbarkeitsanalyse, die Budgeterstellung, Vertragsverhandlungen und je nach Studienprotokoll um die Zertifizierung von Geräten und Untersuchern. Nach einer erfolgreichen Ethikbewilligung eines Forschungsprojekts beginnt die Set-up Phase: Abläufe und Arbeitsanweisungen werden erstellt, die Studie wird sozusagen mit allen Beteiligten am Standort organisiert.

Bei der Durchführung geht es zuerst darum, zusammen mit den Ärztinnen passende Patienten zu finden und über die Studie zu informieren. Dann müssen Studienuntersuchungen und Messungen an Geräten gemacht werden: Zum Beispiel Brillenglasbestimmungen oder OCT-Bildaufnahmen (optische Kohärenztomografie). Auch machen wir die Terminkoordination mit den Patientinnen bei Studien über mehrere Visiten oder Jahre. Wir führen Beobachtungsstudien durch, um neue Erkenntnisse über Augenkrankheiten zu gewinnen und haben auch schon Studien für ein neues Medizingerät fertiggestellt. Die aufwändigsten Studien sind dabei Interventionsstudien mit neuen Medikamenten.

Die Zusammenarbeit mit dem IOB ist deshalb spannend, weil Grundlagenforscherinnen und Augenärzte zusammentreffen und Neues erforschen.

Zu meinen Arbeiten gehört auch die Koordination einer neuen Behandlung. Dabei stehe ich in Kontakt mit einer externen Pharmafirma, der Spital-Apotheke, der Klinikkoordination, der Operateure und dem OP-Personal sowie dem Pflegeteam in der Tagesklinik. Ebenfalls werden die Folgetermine mit der Diagnostik und dem behandelnden Arzt geplant.

Berufseinstieg

Der Berufseinstieg als Optometrist in einem Optikerbetrieb war für mich der logische erste Schritt nach dem Studium. Ich war durch das Studium gut ausgebildet, ausserdem herrschte Fachkräftemangel und ich wollte etwas Neues sehen. Durch eine Kollegin, die im Augenspital Liestal arbeitet, kam ich zum Stellenangebot meiner jetzigen Stelle. Ich habe mich «ins Blaue» beworben und wusste nicht, was eine Study Nurse macht, sondern nur, dass ich als Optometrist dazu geeignet wäre.

Zu Beginn wurde ich von meiner Arbeitskollegin und vom DFK (Departement Klinische Forschung der Universität Basel) eingearbeitet. Ich konnte ein «Einführungspraktikum» von zwei Vormittagen machen. Es folgte bald der GCP-Kurs (Good Clinical Practice), wo ich in kurzer Zeit viel lernte. Schwierig war die Umstellung auf Büroarbeit nur, weil ich am Anfang selber noch nicht so viel machen konnte. Es ist ein «learning by doing and observing». Es gab viele eLearnings, und so konnte ich mich in die Arbeit als Studienkoordinator einarbeiten.

Tipps

Beim Berufseinstieg helfen ein gutes Grundwissen rund um das Thema Ophthalmologie (Augenheilkunde). Dies kann durchs Studium sowie durch den Umgang mit Menschen durch die Verkaufserfahrung als Optiker erfolgen. Es hilft auch, wenn man Dinge anpacken kann und gut ist im Organisieren, Planen und Durchführen. 

Wer in der Klinischen Forschung arbeiten möchte, muss sich bewusst sein: Man arbeitet viel im Büro, muss pingelig arbeiten und alles dokumentieren können. Wichtig ist das Interesse, sich weiterzubilden. Die Klinische Forschung ist lernbar, wenn man offen für Neues ist. Auch arbeitet man häufig mit Patientinnen; dies können kranke Menschen sein, je nach Gebiet Menschen mit lebensbedrohlichen Diagnosen oder in meinem Fall Personen, die blind werden könnten. Es braucht also ein gewisses Verständnis dafür. Klar wollen wir Patienten für die Studie begeistern, aber teilnehmen sollen diese immer freiwillig. Das Patientenwohl steht an oberster Stelle.



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