Kurator in einem Historischen Museum
Dominik Streiff Schnetzer hat Geschichte studiert. Als Kurator in einem Historischen Museum arbeitet kann er sein Fachwissen gut anwenden.
"Meine Tätigkeit hat direkt mit den Inhalten und Methoden des Studiums zu tun."

© Samir Seghrouchni
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
2003 | Masterabschluss in Allgemeiner Geschichte, Musikwissenschaft und Ethnologie |
2000-2008 | Kulturredaktor und -journalist bei verschiedenen Schweizer Tageszeitungen |
Seit 2001 | Unterricht an Mittel-, Hoch- und Fachhochschulen in Zürich, Basel und Bern |
2001 | Freischaffender Historiker, Ausstellungsmacher und Publizist |
2001-2013 | Realisation und Leitung mehrerer nationaler Oral-History-Projekte (u.a. Archimob, Humem) |
2008 | Doktorat zur Bild- und Mentalitätsgeschichte der Schweiz |
2011 | Master of Advanced Studies in Kulturmanagement an der Universität Basel |
2013 | Co-Präsident des Schweizer Oral-History-Netzwerks "oralhistory.ch" |
Seit 2013 | Ausstellungskurator am Historischen Museum Thurgau |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Als Ausstellungskurator und als stellvertretender Direktor am Historischen Museum Thurgau darf ich als ausgebildeter Historiker einen Traumjob ausüben. Meine Tätigkeit hat direkt mit den Inhalten und Methoden des Studiums zu tun. Für das Museum erforsche ich Geschichte, bereite sie publikumsgerecht auf und vermittle sie an die Bevölkerung. Im Rahmen meiner Leitungsfunktion habe ich die Möglichkeit, die Ausstrahlung des Hauses aktiv mitzuprägen oder Leitplanken und Visionen für die Zukunft des Museums mitzuentwickeln.
«Als Ausstellungskurator und als stellvertretender Direktor am Historischen Museum Thurgau darf ich einen Traumjob ausüben.»
Hinzu kommt, dass mit diesem Auftrag viele inspirierende Begegnungen mit Menschen verbunden sind. Dazu gehören unsere vielen interessierten Besucherinnen und Besucher, die Fachleute aus dem Museumsteam, Vertreterinnen und Vertreter aus der Forschung sowie verschiedene Anspruchsgruppen aus dem Kulturbereich.
Wie verlief der Berufseinstieg?
Der Einstieg in den Kulturbereich gelang mir über zwei Studentenjobs. Am Anschlagbrett des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Zürich entdeckte ich ein Inserat, über welches Musikkritiker für eine grosse Tageszeitung gesucht wurden. Fast gleichzeitig versuchten die Macher des nationalen Oral-History-Projekts zum Zweiten Weltkrieg über eine Ausschreibung Studierende für die Transkriptionsarbeit und die Beschlagwortung von Quellen zu gewinnen. Ich habe mich zweimal erfolgreich beworben. Beide Jobs erforderten dann viel Knochenarbeit für ein tiefes Honorar. Der Lerneffekt war aber ausserordentlich hoch, sodass ich bis heute von den damals gesammelten Erfahrungen profitiere.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Wichtig und zentral ist das frühe Sammeln von Erfahrungen. Abgesehen davon, dass eine Kombination von Studium und nebenberuflicher Tätigkeit viele Synergien freisetzen kann, machen sich Anstellungen, Projekte oder Praktika im Fachgebiet auch sehr gut im Lebenslauf. Ein positiver Zusatzeffekt ist, dass sich bereits früh ein Netzwerk aufbauen lässt. Mit einem zeitigen Einstieg über Nebenjobs und Praktika kann später auch ein nachhaltiges Interesse am Fachgebiet aufgezeigt werden.
Weitere Informationen: Tätigkeitsbereich Kulturmanagement, Kunsthandel und Kulturgüterschutz
Grundlagenarbeit in einem Non-Profit-Unternehmen
Marianne Hochuli hat einen Masterabschluss in Geschichte absolviert. Die Methodenkenntnisse aus ihrem Studium sind für die Grundlagenarbeit in einem Non-Profit-Unternehmen gut geeignet.
"Bei Caritas Schweiz kann ich alle beruflichen Erfahrungen zusammenbringen."

© Franca Pedrazzetti
Laufbahn
Tätigkeit/Ausbildung |
Handelsdiplom, Ausbildung als Buchhändlerin und Matura auf dem zweiten Bildungsweg |
Studium der Geschichte mit einem Auslandsemester in Berlin |
Begleitend zum Studium Tätigkeit bei Pro Natura Zürich und bei der Zeitung FRAZ |
Koordinatorin der NGO Erklärung von Bern und Leiterin der Handelspolitik |
Studium Management für Non-Profit-Unternehmen |
Stellvertretende Leiterin der Integrationsförderung beim Bundesamt für Migration |
Leiterin Grundlagen und Geschäftsleitungsmitglied bei Caritas Schweiz |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Als Leiterin der politischen Grundlagenarbeit bei Caritas Schweiz engagiere ich mich zusammen mit meinem Team gegen Armut und Ausgrenzung im In- und Ausland. Konkret setzen wir uns mit Positionspapieren, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit für eine Sozial-, Migrations- und Entwicklungspolitik ein, die auch Benachteiligten zugutekommt.
«Mit Positionspapieren, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit setzen wir uns für eine Sozial- und Entwicklungspolitik ein, die auch Benachteiligten zugutekommt.»
Die Arbeit bei der Erklärung Bern eröffnete mir ein neues Feld: die Globalisierung, das Nord-Süd-Ungleichgewicht, die Handelspolitik. Acht Jahre war ich zudem Koordinatorin des selbstverwalteten Betriebs und absolvierte in dieser Zeit ein zweieinhalbjähriges Studium zu Management für Non-Profit-Unternehmen, um mich in Führungsfragen auszubilden.
Wie verlief der Berufseinstieg?
Während meines Geschichtsstudiums war ich bei Pro Natura Zürich und bei der feministischen Zeitung FRAZ tätig. Aufgrund dieser Erfahrungen erhielt ich anschliessend die Stelle bei der damaligen NGO Erklärung von Bern – heute Public Eye – wo ich zehn Jahre lang den Bereich Handelspolitik leitete.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Die Arbeit bei der Erklärung Bern eröffnete mir ein neues Feld: die Globalisierung, das Nord-Süd-Ungleichgewicht, die Handelspolitik. In diese noch unbekannte Materie musste ich mich reinknien und den Bereich selbständig aufbauen. Dies bedingte das Aufarbeiten von handelspolitischen Fakten, das Verfassen von Positionspapieren, das Lobbyieren bei Parlament und Regierung sowie Kampagnen- und Vernetzungsarbeit mit anderen Nichtregierungsorganisationen.
Weiter war die Öffentlichkeitsarbeit zentral: Artikel und Communiqués mit klaren Botschaften, weg vom Universitätsstil. Dazu gehörte auch die Suche nach finanziellen Mitteln und das Halten von Vorträgen. Voraussetzung war die Freude, auch schwierige Sachverhalte einem Laienpublikum nahe zu bringen und dieses zu einem Engagement zu bewegen.
Acht Jahre war ich zudem Koordinatorin des selbstverwalteten Betriebs und absolvierte daneben ein zweieinhalbjähriges Studium in Management für Non-Profit-Unternehmen, um mich in Führungsfragen weiterzubilden. Die anschliessende dreijährige Tätigkeit beim Bundesamt für Migration (heute SEM) erlaubte mir die thematische Weiterentwicklung zur Migrationsexpertin und den Einblick in ein Bundesamt.
Nun bei Caritas Schweiz kann ich seit beinahe zehn Jahren alle diese beruflichen Erfahrungen zusammenbringen und anwenden. So habe ich mit 61 Jahren noch immer den Traumjob.
Weitere Informationen: Non-Profit-Organisationen