Freischaffende Autorin
Julia Weber schreibt Auftragstexte und Romane. Für ihr Unternehmen "Literaturdienst" ist sie mit der Schreibmaschine an gesellschaftlichen Anlässen unterwegs.
«Es braucht Lust am Schauen und Freude an der Sprache.»
© Julia Weber
Laufbahn
| Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
| 20 | Fotofachangestellte EFZ: Zürich |
| 23 | Gestalterische Berufsmaturität: Zürich |
| 29 | Bachelor of Arts Literarisches Schreiben: Hochschule der Künste, Bern |
| 29 | Korrespondentin: Bieler Tagblatt, Biel |
| 29 | Unternehmensgründung "Literaturdienst" |
| 31 | Freischaffende Autorin |
| 34 | Veröffentlichung des ersten Romans „Immer ist alles schön“: Limmatverlag, Zürich |
| 35 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachbereich Transdisziplinarität: Hochschule der Künste, Zürich |
| 40 | Jurymitglied Klagenfurter Literaturkurs, Österreich |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich habe Lesungen. Ich schreibe an meinem nächsten Roman. Ich schreibe auch Auftragstexte für Zeitschriften und Texte fürs Theater. Manchmal bin ich als "Literaturdienst" mit meiner Schreibmaschine an Geburtstagsfesten oder Hochzeiten und schreibe dort literarische Dokumentationen des Anlasses.
«Es ist ein Luxus, zu tun, was man gerne tut.»
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Ich habe am schweizerischen Literaturinstitut studiert, danach habe ich an meinem Romanmanuskript weitergeschrieben. Nebenbei habe ich den Literaturdienst gegründet, um etwas Geld zu verdienen, was mit einem unveröffentlichten Romanmanuskript nichtmöglich ist. Einige Jahre nach dem Abschluss meines Studiums wurde dann mein erster Roman "immer ist alles schön" beim Limmatverlag veröffentlicht.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Ich weiss, dass es leider ein Luxus ist, zu tun, was man gerne tut. Dennoch würde ich sagen, dass das etwas Wichtiges ist. Schreiben ist ein weites Feld. Was eine Gefahr im Feld der selbständigen Tätigkeit darstellt, ist, dass man sich verausgabt, dass man so froh ist Aufträge zu bekommen, dass man alle annimmt und sich so übernimmt. Immer ist der Gedanke präsent, dass man froh sein kann, überhaupt vom Schreiben zu leben. Irgendwie muss man da hineinwachsen, auch den Wert der eigenen Arbeit anerkennen und einfordern, so dass man davon leben kann. Leider beobachtete ich nicht nur bei mir sondern auch in meinem schreibenden Umfeld, dass sich Menschen in eine Erschöpfung hinein schreiben.
Was sind Ihrer Meinung nach wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Laufbahn?
Lust allein zu arbeiten. Lust mit Menschen zu sein. Lust am Schauen. Freude an der Sprache.Es gut finden, wenn sich Freizeit und Arbeitszeit vermischen, auflösen, alles zu einem grossen Leben und Tun wird.
Weitere Informationen: Tätigkeitsbereich Verlag