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Porträt Kulturerhaltung: Denkmalpflege

Eine selbstständige Handwerkerin der Denkmalpflege BP beschreibt ihre Tätigkeit.

Faszination für bemalte Räume

Johanna Vogelsang arbeitet an einer Deckenbemalung.
© SDBB I CSFO, Foto Dominic Buettner

Johanna Vogelsang, selbstständige Handwerkerin in der Denkmalpflege BP

Johanna Vogelsang arbeitet an einer Deckenbemalung.

© SDBB I CSFO, Foto Dominic Buettner

Berufslaufbahn

AlterTätigkeit/Ausbildung
17Gestalterischer Vorkurs: Schule für Gestaltung Aarau
20Eidg. Fähigkeitszeugnis als Malerin: Fontana & Fontana, Rapperswil SG. Diverse Tätigkeiten im Bühnenbau und der Malerei: Theater an der Sihl, Zürich; Tätigkeit als Malerin und reisende Malerin
30Gründung der eigenen Firma: Ambühl + Vogelsang GmbH
35Eidg. Fachausweis als Handwerkerin in der Denkmalpflege BP
37Erwachsenenbildnerin SVEB 1 und Unterrichtstätigkeit Handwerk in der Denkmalpflege

Welche Aufgaben beinhaltet Ihr Beruf?

Nehmen wir das Beispiel einer Villa von 1900: Ein Restaurierungsbericht vermutet unter einer bestehenden Schicht historisch wertvolle Malereien. Können sie freigelegt werden? Wie und in welcher Zeit? Ich untersuche die Objekte, dokumentiere meine Vorgehensweise und mache Vorschläge, wie die Arbeiten durchgeführt werden könnten. Bei dieser Villa ist es in zwei Räumen möglich, die Wand- und Deckenmalereien freizulegen oder sie zu rekonstruieren. Ich erstelle eine Offerte, leite das Projekt und koordiniere die Arbeitseinsätze der beteiligten Handwerkerinnen und Handwerker. Ich arbeite mit zwei Mitarbeitenden zusammen und bin oft selber auf der Baustelle.

«Es ist eine Herausforderung, mich bei jedem Projekt auf eine neue Situation mit anderer Bauherrschaft und Vertretung der Denkmalpflege einzulassen.»

Wo und womit arbeiten Sie?

Ich führe meine Tätigkeit an ganz unterschiedlichen Orten aus: mal in einem Hotel oder in einem Bauernhaus, mal in modernisierten Räumen einer Villa oder einer normalen Wohnung. Ich arbeite auf verschiedenen Materialien wie Holz, Metall oder Putz. Als Fachfrau kenne ich mich mit historischen Bindemitteln und den unterschiedlichen Dekorations- und Imitationstechniken wie etwa Marmorierung, Maserierung und Grisailles aus.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?

Einerseits sind es die historischen Bauten und Objekte mit ihrer Geschichte. Und andererseits ist es die Herausforderung, mich bei jedem Projekt auf eine neue Situation mit anderer Bauherrschaft und Vertretung der Denkmalpflege einzulassen.

Gibt es einen roter Faden in Ihrem Werdegang?

Schon als Schülerin war ich fasziniert von bemalten Räumen. Ich habe eine Malerlehre absolviert und danach zehn Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Dann habe ich mit einer Kollegin meine eigene Firma gegründet. Da ich Neues lernen, mich mit Theorie befassen und mein Wissen in Denkmalpflege vertiefen wollte, besuchte ich den Vorbereitungskurs für den eidg. Fachausweis als Handwerkerin in der Denkmalpflege. Im Lehrgang lernte ich die denkmalpflegerischen Grundsätze kennen und realisierte, wie wichtig die Dokumentation von Arbeiten an historischen Gebäuden ist. Darüber hinaus entstanden wichtige fachliche Kontakte. Heute unterrichte ich zudem angehende Handwerkerinnen und Handwerker in der Denkmalpflege.

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