Kaufmann/-frau EFZ Handel
Kaufleute Handel arbeiten im Einkauf und Verkauf von Waren und stehen mit regionalen, nationalen und internationalen Kunden und Herstellern in Kontakt. Sie sammeln Produktinformationen, planen Lieferungen und prüfen wirtschaftliche Risikofaktoren.
- Bildungstypen
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Grundbildung (Lehre)
- Berufsfelder
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Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus
- Branchen
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Administration, Betriebswirtschaft und Management - Grosshandel
- Swissdoc
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0.611.105.5 - 0.611.106.5
Aktualisiert 21.12.2017
Tätigkeiten
Im Zentrum der Arbeit von Kaufleuten der Handelsbranche steht das Verkaufen verschiedenster Produkte. Dazu gehören zum Beispiel Nahrungsmittel, Haushaltartikel, Bekleidung, Hygieneerzeugnisse, Rohstoffe, Maschinen, Autos, Eisenwaren und Gesundheitsprodukte.
Kaufleute Handel klären die Wünsche der Kundschaft ab und stellen für sie ein individuelles Angebot zusammen. Sie empfangen die Interessentinnen im Unternehmen und geben Auskunft über die Beschaffenheit, Eigenart und Verwendung der angebotenen Erzeugnisse. Diese Produktinformationen erhalten sie zum Beispiel von Herstellerinnen, Zwischenhändlerinnen oder dem Qualitätsmanagement-System. Damit sie immer auf dem neusten Stand der Marktsituation sind, informieren sich Kaufleute des Handels über die aktuellen wirtschaftlichen Branchenverhältnisse und verfolgen die Entwicklung der Konkurrenzprodukte. Dieses Wissen ermöglicht es ihnen, den Kundinnen gegenüber die Vorzüge der betriebseigenen Produkte hervorzuheben. Die Wünsche der Kundschaft werden in einer Datenbank gesammelt und können bei einer weiteren Zusammenarbeit zurate gezogen werden.
Kaufleute Handel kennen die betriebsinternen Arbeitsabläufe und sorgen für eine optimale Terminierung der Lieferung. Damit die Ware unbeschadet zum gewünschten Zeitpunkt am Bestimmungsort eintrifft, sprechen sie mit den Fachpersonen aus der Logistik und Spedition Einzelheiten wie anfallende Zölle, Steuern, Grenzformalitäten und Sicherheitsvorschriften ab. Um sicherzustellen, dass das Unternehmen bei der Produktion und Lieferung keine materiellen und wirtschaftlichen Verluste erleidet, setzen sich Kaufleute Handel mit den Risikofaktoren auseinander und prüfen die Finanzierbarkeit. Ausserdem sorgen sie für eine effiziente und kostengünstige Lagerbewirtschaftung. Neben der Vermittlung von Waren und Dienstleistungen fördern sie durch Marketingmassnahmen den Verkauf.
Da beim Import und Export von Waren reger Kontakt zu internationalen Partnern besteht, müssen Kaufleute Handel über gute mündliche und schriftliche Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse verfügen. Das Beherrschen des Tastaturschreibens und der wichtigsten Computerprogramme ermöglicht es ihnen, in der weltweit vernetzten Kommunikation effizient zu arbeiten.
Ausbildung
Grundlage
Eidg. Verordnung vom 26.9.2011 (Stand am 1.5.2017)
Dauer
3 Jahre
Profile
- Basis-Grundbildung: B-Profil
- Erweiterte Grundbildung: E-Profil
- E-Profil mit Berufsmaturität (BM)
Wechsel in das nächsthöhere bzw. -tiefere Profil möglich
Bildung in beruflicher Praxis
In Handelsbetrieben
Schulische Bildung
- 1./2. Jahr: 2 Tage pro Woche an der Berufsfachschule
- 3. Jahr: 1 Tag pro Woche (mit BM 2 Tage)
Berufsbezogene Fächer
Standardsprache (Deutsch)/1 (B-Profil) bzw. 2 Fremdsprachen (E-Profil); Information/Kommunikation/Administration; Wirtschaft und Gesellschaft
Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
Berufsmaturität
Während der Grundbildung nur im E-Profil möglich
Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Kaufmann/-frau EFZ"
Voraussetzungen
Vorbildung
- B-Profil: abgeschlossene Volksschule; oberste Schulstufe mit genügenden Leistungen oder mittlere Schulstufe mit guten Leistungen in den Kernfächern
- E-Profil: abgeschlossene Volksschule; oberste Schulstufe mit guten Leistungen oder mittlere Schulstufe und Zusatzschuljahr mit guten Leistungen in den Kernfächern
- E-Profil mit Berufsmaturität: abgeschlossene Volksschule; oberste Schulstufe mit sehr guten Leistungen; bestandene Aufnahmeprüfung
- für alle Profile: Tastaturschreiben (Fertigkeit muss vor Lehrbeginn erworben werden)
Anforderungen
- Interesse an kaufmännischen Arbeiten
- mündliche und schriftliche Sprachgewandtheit
- Fremdsprachenkenntnisse
- gute Auffassungsgabe
- Zuverlässigkeit
- Kontaktfreude
- Organisationsfähigkeit
- Flair für Zahlen
- Verantwortungsbewusstsein
- Freude an Computerarbeit
- Selbstständigkeit
Weiterbildung
Kurse
Angebote von Berufsfachschulen, Weiterbildungszentren sowie Berufs- und Branchenverbänden
Berufsprüfung (BP)
Mit eidg. Fachausweis: Einkaufsfachmann/-frau, Aussenhandelsfachmann/-frau, Technische/r Kaufmann/-frau, Fachmann/-frau im Finanz- und Rechnungswesen usw.
Höhere Fachprüfung (HFP)
Dipl. Betriebswirtschafter/in des Gewerbes, Einkaufsleiter/in, dipl. Verkaufsleiter/in, dipl. Aussenhandelsleiter/in, dipl. Experte/Expertin in Rechnungslegung und Controlling usw.
Höhere Fachschule
Dipl. Betriebswirtschafter/in HF usw.
Fachhochschule
Bachelor of Science (FH) in Betriebsökonomie usw.
Berufsverhältnisse
Kaufleute Handel sind in verschiedenen Branchen mit unterschiedlichen Anstellungsbedingungen tätig. Im Detailhandel arbeiten sie mit Produkten wie Haushaltartikeln, Lebensmitteln, Bekleidung, Hygieneerzeugnissen, Sport- und Freizeitartikeln, Unterhaltungselektronik, Gesundheitsprodukten, Eisenwaren usw. Im Rohstoffhandel vermitteln sie zum Beispiel Mineralölprodukte, Metalle und Holz. Der Fachgrosshandel wiederum beliefert den Detailhandel zum Beispiel mit Maschinen, Autos und Halbfabrikaten. Die Arbeitsmarktsituation für Kaufleute Handel ist grundsätzlich gut, die Globalisierung sorgt in der Branche jedoch für einen steten Wandel der Verhältnisse.
Weitere Informationen
Adressen
Branche Handel
Güterstrasse 78
Postfach 656
4010 Basel
Tel.: +41 61 228 90 30
URL: http://www.branche-handel.ch
E-Mail:
Lehrstellen
Gesetzliche Grundlagen
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Offizielle Dokumente des SBFI
Verordnung, Bildungsplan oder Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
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