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Physiotherapie: Studium selbst erlebt

Einblick in den Hochschul-Alltag

Einsatz für Studium und Studierende

K. G. studiert Physiotherapie im 5. Semester Bachelor an der Ostschweizer Fachhochschule OST.

Als sich K. G. mit 10 Jahren einen Arm brach, machte sie erstmals Bekanntschaft mit einer Physiotherapeutin. Deren Wissen und Kompetenzen beeindruckten sie so sehr, dass ihr Berufswunsch von da an feststand.

Die zwei ersten Jahre im Studium

Zu Beginn des Physiotherapiestudiums stehen Grundlagen wie Anatomie, Physiologie, Ethik und das Gesundheitssystem im Zentrum, "wobei ich die Fachmenge im Bereich der Anatomie etwas unterschätzt hatte", wie K.G. rückblickend feststellt. Im zweiten Semester liegt der Fokus auf muskuloskelettalen Erkrankungen und auf der inneren Medizin. Zentrale Bestandteile der einzelnen Veranstaltungen sind theoretische Inputs, Fallbeispiele von Patientinnen und Patienten, Gruppenarbeiten, Seminararbeiten, Präsentationen und Diskussionen im Plenum sowie Prüfungen. Weiter enthält jedes Semester einen Kurs mit Praxistraining zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Studienabschnittes, ergänzt durch Module zu Kommunikation und Gesprächsführung oder zur therapeutischen Beziehung.

Im vierten Semester liegt der Schwerpunkt auf Mental Health und Neurologie sowie einem ersten, viermonatigen Praktikum. Dieses absolvierte K. G. in einer neurologischen Rehaklinik: "Ich habe mich um Patientinnen und Patienten mit Multiple Sklerose, Parkinson, Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall gekümmert. Mir hat die Klinik ebenso gut gefallen wie das Team und das Zusammenarbeiten mit den Patienten. Ich habe viel Neues gelernt und konnte mich als Physiotherapeutin weiterentwickeln".

Das dritte Studienjahr

Im angelaufenen fünften Semester beschäftigt sich K.G. vor allem mit ihrer Bachelorarbeit zu Auswirkungen von Krafttraining auf die Fatigue bei Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose. Im letzten Studiensemester wird sie sich dem Schwerpunkt "Mental Health Care" widmen, welcher Zusammenhänge zwischen psychologischen Faktoren und körperlichen Krankheiten thematisiert. Überhaupt gefällt ihr am besten, "dass wir im Studium einen grossen Fokus auf Mental Health, die therapeutische Beziehung und die Kommunikation legen".

Neben dem Studium

K. G. geht zwar keiner Erwerbsarbeit nach, engagiert sich aber beim Studierendenverein der OST, bei welchem sie das Departement Gesundheit vertritt. "Ich setze mich für die Studierenden der Pflege und Physiotherapie ein, was ca. 2-3 Stunden Arbeit pro Woche beansprucht."

Ergänzung zu den Sportwissenschaften

Ph.V. studiert Physiotherapie im 3. Semester Bachelor an der Fachhochschule Südschweiz SUPSI.

Begleitung auf dem ganzen Weg

Nach dem Bachelorabschluss in Sportwissenschaften habe ich mir überlegt das Masterstudium anzuhängen. Ich habe mich aber für das Physiotherapiestudium entschieden, weil es mir neue Blickwinkel aufzeigt und zusätzliche Kompetenzen vermittelt. Wenn eine Person mit einer Verletzung in den Leistungssport zurückkehren möchte, kann ich sie in einer ersten Phase als Physiotherapeut und anschliessend als Sportwissenschaftler auf dem ganzen Weg kompetent begleiten und unterstützen.

Ein Studium mit viel Struktur

Eine Unterrichtswoche besteht meistens aus acht bis neun Halbtagen Präsenzunterricht und ein bis zwei Nachmittagen für das Selbststudium. Am Ende des ersten Studienjahres hatten wir zwei Wahlmodulwochen, deren Inhalt wir selber aussuchen konnten. Neben dem Studium gehe ich einem sehr zeitintensiven Hobby nach: Ich trainiere ambitioniert Triathlon. Unter diesen Bedingungen ist es schwierig, einem Nebenjob nachzugehen.

Learning by doing

Besonders gut gefällt mir, dass wir im Studium sehr vieles praktisch ausprobieren können, wie beispielsweise verschiedene Trainingsmethoden und -einheiten. Das hilft mir, die Lerninhalte zu verinnerlichen. Bisher habe ich erst einen zweitägigen Praxiseinsatz absolviert. Ich besuchte eine Privatpraxis, welche ausser Haus Einsätze in einem Behindertenheim macht. Bei der Physiotherapie von Menschen mit einer geistigen Behinderung, die sich teilweise sprachlich nicht gut ausdrücken können, lernte ich, wie wichtig Diskretion und die Kommunikation mit den Fachpersonen der Pflege wie auch den Angehörigen ist.



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