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Studienrichtung Waldwissenschaften

Gegenstand der Waldwissenschaften sind die grundlegenden Aspekte der Gestaltung, der Nutzung und der Entwicklung des grossräumigen Ökosystems Wald mit allen darin angesiedelten Organismen.

Fachgebiet

Waldwissenschaften
Waldwissenschaften, © Clipdealer

Das Ökosystem Wald setzt sich zusammen aus dem Lebensraum, dem Biotop, und aus der Lebensgemeinschaft der dort lebenden Organismen, der Biozönose. Die Organismen sind über eine Nahrungskette miteinander verbunden. Die Waldwissenschaften beschäftigen sich konkret mit grundlegenden Aspekten der Gestaltung, der Nutzung und der Entwicklung dieses Ökosystems. Waldökosysteme müssen einer Vielzahl von Ansprüchen genügen und rücken dadurch vermehrt in den Fokus des gesellschaftspolitischen Diskurses.

Waldwissenschaften

Waldwissenschaften, © Clipdealer

Wichtige Themen sind zum Beispiel:

  • der Zusammenhang zwischen Landnutzung und Biodiversität
  • die Reaktion von Wäldern auf Umweltveränderungen
  • Konzepte für die nachhaltige Produktion der erneuerbaren Ressource Holz

Studium

An der Fachhochschule steht von Anfang an der Wald im Mittelpunkt. Auch die wissenschaftlichen Grundlagenfächer werden anhand des Waldes oder praktischer forstlicher Beispiele vermittelt. Die Praxis hat im Studium grundsätzlich einen hohen Stellenwert. Es gibt zahlreiche Exkursionen und Feldübungen, um die forstliche Praxis kennenzulernen und selbst einzuüben.

Ab dem zweiten Jahr setzen die Studierenden ihre Schwerpunkte im Rahmen von Vertiefungen und Minors. Auch Wahlfächer und die studentischen Arbeiten können das Profil schärfen.

Die Themen im Studium sind vielfältig:

  • Waldökologie und Waldbau
  • Schutzwaldbewirtschaftung und Naturgefahrenmanagement
  • Gründung und Führen von Forstbetrieben
  • Logistik und Holzmarkt
  • Waldpolitik und Waldrecht
  • Urban Forestry

An der ETH ist ein forstwissenschaftliches Studium als Systemvertiefung und Major im Rahmen des Bachelors/Masters in Umweltnaturwissenschaften möglich. Dieses Studium umfasst die Umweltsysteme, zu denen Luft, Wasser, Boden, durch Menschen beeinflusster Raum, sowie die Landnutzungssysteme Wald- und Landwirtschaft gehören. Vor allem im ersten Jahr des Studiums nehmen die Grundlagen in Mathematik, Chemie und Biologie grossen Raum ein.

L.S. studiert Umweltnaturwissenschaften mit Vertiefung Wald- und Landschaftsmanagement, 1. Mastersemester, ETH Zürich

«Die Exkursionen in den Wald sind ein idealer Ausgleich zum Unterricht im Vorlesungssaal.»

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Anforderungen

Wer Waldwissenschaften studieren möchte, muss neben dem Interesse am Ökosystem Wald und der Umwelt allgemein eine Vorliebe für Naturwissenschaften mitbringen, speziell beim Studium an der ETH. Die breiten Berührungsflächen zu den Geistes- und Sozialwissenschaften, sowie zu technischen Anwendungen, sind weitere Charakteristika der forstwissenschaftlichen Studiengänge. Das Studium verlangt auch die Fähigkeit, analytisch und in Zusammenhängen zu denken, Ausdauer, Freude am Lernen, ob im Hörsaal oder draussen in der Natur.

Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen

In Bachelor Umweltwissenschaften an der ETHZ sind im ersten Jahr drei Viertel der 60 Credits der Biologie, Chemie, Mathematik, Informatik und Physik gewidmet, also den naturwissenschaftlichen Fächern. Im Studium Waldwissenschaften an der Berner Fachhochschule ist es ungefähr ein Viertel.
Der Erwerb der Grundlagen nimmt im Bachelor an der ETHZ viel Zeit in Anspruch. Deshalb ist der berufsqualifizierende Abschluss an der ETHZ der Master. An den Fachhochschulen ist der Praxisbezug schon früh im Studium vorhanden. Hier gilt der Bachelor als Regelabschluss, der für den Beruf qualifiziert.

Praktikum

  • Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL der Berner Fachhochschule verlangt vor Studienbeginn ein Jahrespraktikum in der Forstwirtschaft für den Fall, dass zwar die nötige schulische Vorbildung vorhanden ist, aber die Berufserfahrung im Bereich Forst fehlt.
  • An der ETHZ ist ein umweltwissenschaftliches Praktikum von mindestens 18 Wochen obligatorisch.

Sprachen

Die Unterrichtssprachen an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften sind deutsch und französisch. An der ETHZ wird im Bachelor hauptsächlich deutsch, im Master hauptsächlich englisch studiert.

Forschungsthemen

Beispiele für Forschungsthemen der Waldwissenschaften sind:

  • Folgen von Umweltveränderungen für die Tier- und Pflanzenwelt
  • Nachhaltige Produktion von Holz
  • Schutz vor Naturgefahren
  • Wald als Erholungsraum

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Studiengänge

Fachhochschulen


Universitäre Hochschulen

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ

Tätigkeitsfelder

Fachleute für Waldwissenschaften arbeiten in den Bereichen Forstwirtschaft, öffentliche Dienste, Umwelt und Wissenschaft.

Weiterbildung

Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an. Einige Beispiele:

Mit einem Master in Umweltnaturwissenschaften der ETHZ ist es möglich, das Lehrdiplom für Maturitätsschulen in Biologie, Chemie oder Physik zu erwerben:



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