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Medizintechnik: Studium selbst erlebt

Wie erfolgte die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Interdisziplinäres Wissen

A.M. studiert Medizintechnik im 4. Semester Bachelor an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.

Mein Studium kombiniert Medizin und Technik. Beide Bereiche entwickeln sich enorm rasch weiter. Als Medizintechnikerin kann ich Menschen helfen, indem ich Neues entwickle, seien es Prothesen, Herzschrittmacher oder andere Hilfsmittel. Dafür kann ich mich wirklich begeistern und motivieren. Wir nutzen interdisziplinäres Wissen aus Informatik, Mathematik, Chemie, Biologie, Anatomie, Biomechanik, Physik, Elektro- und Maschinentechnik usw. Wer dieses Wissen gut verknüpfen kann, hat einen grossen Vorteil.

Die Atmosphäre ist ausgesprochen familiär. Wir haben relativ kleine Klassen, dadurch ist die Interaktion zwischen Studierenden und Dozierenden sehr gut. Wir können direkt Fragen stellen, eigene Ideen bringen. Alle sind sehr hilfsbereit, dadurch ist es einfacher, etwas in Erfahrung zu bringen und Neues kennenzulernen. Das scheint mir fürs Studium sehr wichtig.

Ich würde mich gerne Richtung Robotik oder Informatik vertiefen und z.B. Prothesen entwickeln, die mit den Nerven des Patienten verbunden werden. So könnten Gelähmte wieder laufen oder Amputierte ihre Arme wieder bewegen. Bei so einem Projekt wäre ich wirklich gerne dabei.

Technik für Menschen

J.O. studiert Medizintechnik im 2. Semester Bachelor an der Hochschule Luzern.

Ich habe eine gymnasiale Maturität absolviert, dann ein Jahr gearbeitet und anschliessend Jus studiert. Das hat mich aber nicht wirklich befriedigt. Nach eineinhalb Jahren habe ich das Studium abgebrochen, diverse Praktika gemacht und ein anderes Studium gesucht. Die medizinische Forschung hat mich immer schon fasziniert. In der Medizintechnik habe ich jetzt etwas gefunden, was meine Interessen perfekt abdeckt.

Im Moment lerne ich gerade mehr über die Oberflächen verschiedener Materialien. Ob sie z.B. vom Körper als Fremdstoff erkannt und abgestossen werden, oder ob sie für Implantate geeignet sind. Ebenso gewinne ich langsam einen Überblick darüber, wie die Medizintechnik als Ganzes aufgebaut ist, wie das ganze System funktioniert und welche Vorschriften zu beachten sind.

Besonders gefällt mir, dass das Studium so breit gefächert ist. Es geht nicht nur um Technik, sondern auch um den Menschen, um soziale und ethische Fragen. Ich schätze auch den Austausch mit Studierenden aus anderen Studienrichtungen. Später würde ich gerne im Herz-Hirn-Bereich forschen oder Prothesen entwickeln.



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