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Waldwissenschaften: Studium selbst erlebt

Wie erfolgte die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Engagement verlangt

L.S. studiert Umweltnaturwissenschaften mit Vertiefung Wald- und Landschaftsmanagement, 1. Mastersemester, ETH Zürich.

"Im Master gibt es praktisch keine Pflichtfächer. Jedoch müssen zwei Drittel der erforderlichen Kreditpunkten in den Majorfächern erworben werden. Das Angebot ist vielfältig, sodass ich die Lehrveranstaltungen nach meinen Interessen wählen kann. Ein Drittel der Lehrveranstaltungen ist sogar komplett frei wählbar über das gesamte Angebot im Vorlesungsverzeichnis. Besonders und etwas unerwartet am Masterstudium ist, dass keine meiner Lehrveranstaltungen im klassischen Frontalunterricht-Format durchgeführt wird. Dies bietet zwar mehr Abwechslung, braucht jedoch auch mehr Engagement. In vielen Lehrveranstaltungen besteht die Leistungskontrolle nicht nur aus einer Prüfung, sondern aus zusätzlichen Arbeiten und Gruppenprojekten.

Besonders die praktischen und lösungsorientierten Fächer motivieren mich immer wieder. Die Exkursionen in den Wald sind ein idealer Ausgleich zum Unterricht im Vorlesungssaal.

In meiner Bachelorarbeit konnte ich bereits ein aktuelles, praxisrelevantes Thema aufgreifen: "Hymenoscyphus fraxineus, der Erreger des Eschentriebsterbens, in der Streu von Fraxinus excelsior". Nach Abschluss des Masters werde ich noch ein Didaktikzertifikat erwerben. Ich möchte mein Fachwissen zumindest Teilzeit im Bereich Umweltbildung einbringen."

Mir gefällt die Arbeit im Wald

J.H. studiert Waldwissenschaften, im 3. Bachelorsemester an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL der Berner Fachhochschule BFH.

J.H. hat als Vertiefung «Wald und Gesellschaft» gewählt, als Minor "Unterricht und Beratung". Zu Beginn des Studiums musste er sich zuerst zurechtfinden in den vielen Unterlagen und den vielen Informationen, wie Moduleinschreibungen, Stundenpläne usw. Hilfreich war die Begleitung durch einen Mentor, eine Studierende oder ein Studierender aus den oberen Semestern.

Im dritten Semester besucht er zehn Fächer, davon ein Freifach. Das Zeitbudget für den Präsenzunterricht dieser Fächer sind 38 Lektionen à 45 Minuten. Neben dem Präsenzunterricht plant er je nach Aufträgen noch 12-15h für das Studium ein. Dazu schreibt er eine Semesterarbeit: "Ich vergleiche die Anzahl der Habitatbäume in bewirtschafteten Wäldern und in Altholzinseln."

J.H. hatte bisher Prüfungen auf Papier, am PC, aber auch mündlich. Geprüft wurde immer, was auch im Unterricht angeschaut wurde und er fühlte sich nie schlecht vorbereitet oder überfordert.

Das Studium hat ein sehr breites Fächerspektrum, mit Wirtschaft und Recht, Naturwissenschaften, Technischen Fächern, und es kann anspruchsvoll sein, an langen Tagen von der einen Lektion in ein komplett anderes Thema zu wechseln. Besucht man die Kurse und liest sich vor dem Unterricht noch schnell ins Thema ein, kommt man aber gut mit dem Stoff mit.

Zentrale Themen im Studium sind natürlich der Waldbau und die Forstwirtschaft. Auch lernen alle Studierenden die Grundlagen aller Vertiefungen. Danach fächern sich die Inhalte gemäss den gewählten Vertiefungen auf. Was für alle gilt: "Das Studium ist praktisch-beruflich orientiert. Wir machen viele Exkursionen und müssen viele Feldarbeiten erledigen."



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