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Orthopädist/in EFZ

Orthopädisten und Orthopädistinnen EFZ erstellen Hilfsmittel für Menschen mit eingeschränkter Geh-, Steh- oder Sitzfähigkeit, um ihnen den Alltag zu erleichtern. Sie fertigen aus unterschiedlichen Materialien Prothesen, Orthesen und Rehabilitationsmittel an und informieren über deren Einsatz.

Kategorien
Bildungstypen

Grundbildung (Lehre)

Berufsfelder

Gesundheit

Branchen

Medizintechnik

Swissdoc

0.723.20.0

Aktualisiert 25.01.2022

Austausch mit Fachpersonal und Klientel

Austausch mit Fachpersonal und Klientel

Bevor es ans Werk geht, klären die Orthopädistinnen und Orthopädisten zuerst einmal mit Fachpersonal und Kundschaft die Bedürfnisse ab.

Copyright SDBB | CSFO, Maurice Grünig

Austausch mit Fachpersonal und Klientel
Planen der Hilfsmittel mittels Modell

Planen der Hilfsmittel mittels Modell

Als Nächstes wird ein Plan für die kommenden Arbeiten gemacht. Dazu werden Messdaten erhoben und ein Modell hergestellt.

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Planen der Hilfsmittel mittels Modell
Vorbereiten der Materialien und Teile

Vorbereiten der Materialien und Teile

Die Berufsleute bereiten Material und Werkstücke teilweise selber vor: Dazu fräsen sie zum Beispiel Kunststoffplatten zurecht.

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Vorbereiten der Materialien und Teile
Zusammenfügen einer Prothese

Zusammenfügen einer Prothese

Nun beginnt das Zusammensetzen der Prothese: Diverse Metall- und Kunststoffteile werden zusammenmontiert und/oder geklebt.

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Zusammenfügen einer Prothese
Herstellen einer Orthese

Herstellen einer Orthese

Für Orthesen werden neben Fräs- und Nähmaschinen auch Roboter eingesetzt. Diese produzieren zudem bereits 3-D-Körperteilmodelle.

Copyright SDBB | CSFO, Maurice Grünig

Herstellen einer Orthese
Anpassen und Erklären des Hilfsmittels

Anpassen und Erklären des Hilfsmittels

Bei der Anprobe erklären die Berufsleute ihrer Kundschaft, wie mit dem neuen Hilfsmittel umgegangen werden muss.

Copyright SDBB | CSFO, Maurice Grünig

Anpassen und Erklären des Hilfsmittels
Reparieren und Justieren

Reparieren und Justieren

Hilfsmittel müssen gewartet und repariert werden. Bei Rollstühlen ist der Sitz der Sicherheitsschrauben besonders wichtig.

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Reparieren und Justieren
Dokumentieren der Produktionsabläufe

Dokumentieren der Produktionsabläufe

Manchmal werden Hilfsmittel ersetzt oder reproduziert. Dazu dokumentieren Orthopädisten und Orthopädistinnen Messdaten und Abläufe.

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Dokumentieren der Produktionsabläufe
Orthopädist/in EFZ – Film mit Porträt einer Lernenden

Orthopädist/in EFZ – Film mit Porträt einer Lernenden

Der Film zeigt den Arbeitsalltag einer Lernenden im 3. Lehrjahr als Orthopädistin EFZ und informiert über Aufgaben und Anforderungen in diesem Beruf.

Aus der TV-Reihe «Berufsbilder aus der Schweiz».

© 2017 – SRF

Orthopädist/in EFZ – Film mit Porträt einer Lernenden

Tätigkeiten

Sie üben folgende Tätigkeiten aus:

Kundschaft beraten

  • Personen beraten, die aufgrund von Krankheiten, Unfällen oder angeborenen Beeinträchtigungen eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit haben
  • in Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Physiotherapeuten und Klientinnen abklären, welches der folgenden Hilfsmittel geeignet ist: Prothesen ersetzen ein fehlendes oder in seiner Funktion reduziertes Glied; Orthesen sind Schienen, Korsetts und Fusseinlagen, die stützend und haltungskorrigierend wirken; Rehabilitationsmittel dienen der Sitz- und Rückenunterstützung im Rollstuhl oder der Liegeunterstützung für die Nacht
  • Kundschaft mit Einfühlungsvermögen und Kenntnissen in Anatomie und Pathologie darüber informieren, wie die Hilfsmittel ihnen den Alltag erleichtern können

Hilfsmittel anfertigen

  • Prothesen, Orthesen und Rehabilitationsmittel individuell planen, herstellen und dokumentieren
  • millimetergenaue handwerkliche Feinarbeit verrichten
  • verschiedene Metalle, Holz, Kunststoffe, Gips, Leder und Polstermaterialien einsetzen
  • Materialien mit unterschiedlichen Maschinen und Werkzeugen bearbeiten: von der Nähmaschine bis zum Computerscanner
  • durch sorgfältige und präzise Arbeit den betroffenen Personen ein angenehmes und selbstbewusstes Tragen der Prothese oder Orthese ermöglichen
  • mit Hilfe von neuen technologischen Entwicklungen die Sitz-, Geh- und Stehhilfen natürlich und ästhetisch gestalten

Hilfsmittel anpassen und reparieren

  • Prothesen, Orthesen und Rehabilitationsmittel an individuelle Bedürfnisse anpassen
  • Hilfsmittel während der Rehabilitationsphase immer wieder anpassen und abändern, bis sie optimal sitzen
  • orthopädische Hilfsmittel reparieren

Ausbildung

Dauer

4 Jahre

Bildung in beruflicher Praxis

In einer orthopädischen Werkstatt

Schulische Bildung

1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule in Zürich oder Lausanne

Berufsbezogene Fächer

  • Orthetik
  • Prothetik
  • Ortho-Reha/Rehabilitationsmittel
  • Arbeitsprozesse, Qualitäts­sicherung
  • Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz
  • naturwissenschaftliche Grundlagen

Überbetriebliche Kurse

Erlernen und Üben der beruflichen Grundlagen (16-20 Tage während 4 Jahren)

Berufsmaturität

Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.

Abschluss

Eidg. Fähigkeitszeugnis ­"Orthopädist/in EFZ"

Voraussetzungen

Vorbildung

  • obligatorische Schule abgeschlossen
  • gute Leistungen in Rechnen, Physik, Zeichnen und technischem Zeichnen sowie im Werken

Anforderungen

  • Interesse an medizinischen Fragen
  • Freude an der Arbeit mit verschiedenen Materialien
  • technisches Verständnis
  • handwerkliches Geschick
  • Sinn für Formen
  • genaue und sorgfältige Arbeitsweise
  • Einfühlungsvermögen
  • Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfreude

Weiterbildung

Kurse

Angebote des Berufsverbandes ORS sowie Angebote von Berufsfachschulen und höheren Fachschulen

Ausland

Angebote der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik OT-BUFA in Dortmund (D)

Berufsprüfung (BP)

Fachmann/-frau für Reha­technik mit eidg. Fachausweis

Höhere Fachprüfung (HFP)

Dipl. Orthopädist/in, dipl. Rehabilitationsexperte/-expertin für sehbehinderte und blinde Menschen

Berufsverhältnisse

Orthopädistinnen und Orthopädisten EFZ arbeiten in orthopädischen Ateliers von Kliniken und Rehabilitationszentren. Sie arbeiten oft selbstständig oder in kleinen Teams. Der Kontakt zur Kundschaft und zu Ärztinnen und Physiotherapeuten ist wichtig.

Das Lehrstellenangebot ist eher klein. Der Beruf setzt deshalb eine gewisse Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsort voraus. Gut ausgebildete Berufsleute sind aber im In- und Ausland gesucht. Im Auftrag von international tätigen Hilfsorganisationen können sie zum Beispiel auch Auslandeinsätze in Kriegs- und Krisengebieten leisten.

Mit entsprechender Weiterbildung ist eine leitende Position in einem orthopädischen Atelier, eine Tätigkeit als Filialleiter/in eines Verkaufsgeschäftes für orthopädische Hilfsmittel oder als selbstständig Erwerbende/r möglich.

Weitere Informationen

Adressen

Ortho Reha Suisse
Tägerhardring 8
5436 Würenlos
Tel.: +41 44 545 55 85
URL: https://orthorehasuisse.ch
E-Mail:

berufsberatung.ch