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Porträt Umwelt, Ökologie, Nachhaltigkeit: Umweltingenieurwesen

Eine Umweltingenieurin ETH, Projektleiterin für nationale und internationale Mandate, stellt ihre Tätigkeit und ihre Aufgaben vor.

Beratung mit Mehrwert

Eine Frau in Warnschutzbekleidung arbeitet auf einer Baustelle.
© SDBB I CSFO, Foto Thierry Porchet

Francesca Gambazzi, Umweltingenieurin ETH in einem grossen Ingenieurbüro

Eine Frau in Warnschutzbekleidung arbeitet auf einer Baustelle.

© SDBB I CSFO, Foto Thierry Porchet

Berufslaufbahn

Alter Tätigkeit/Ausbildung
19 Gymnasiale Maturität
25 Bachelor und Master ETH Umweltingenieurwissenschaften: Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne. Technikerin: Institut für Geophysik, Universität Lausanne
26 Umweltingenieurin: Biol Conseils SA, Neuenburg
28 1 Jahr Auslandreisen. CAS in Water and Sanitation Engineering from Emergency towards Development: Universität Neuenburg und IKRK
29 Verschiedene humanitäre Einsätze. Ingenieurin Wasser und Wohnen: IKRK, Zentralafrika und Südsudan. Stellvertretende WASH-Koordinatorin: Schweizerisches Korps für Humanitäre Hilfe, Guinea
32 Projektleiterin für nationale und internationale Mandate: CSD Ingénieur SA, Lausanne

Welches sind Ihre Aufgaben?

Ich führe verschiedene Projekte in der Schweiz und im Ausland durch. Mein beruflicher Alltag teilt sich auf in Büroarbeit und Baustellenbesuche. Hauptsächlich erarbeite ich Umweltstudien für Grossprojekte. Daneben nehme ich die Umweltbegleitung von Infrastrukturprojekten wahr und führe Ausschreibungen durch. Die Umweltverträglichkeitsprüfungen umfassen Untersuchungen in den Bereichen Luft, Boden und Wasser sowie Lärmschutz. Auch die Abfallbewirtschaftung, der Landschaftsschutz und die Wahrung des baukulturellen Erbes oder die Erhaltung von Flora und Fauna sowie die Ausarbeitung von Szenarien für den Fall schwerer Unfälle gehören dazu.

«Besonders schwierig ist es, die ideologischen Ziele mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu vereinbaren: Manchmal bleibt eine grosse Diskrepanz bestehen.»

Welche Fähigkeiten sind für Ihre Tätigkeit erforderlich?

Wichtig ist, dass man die Einsätze versteht und sie unterschiedlichen Ansprechpartnern erklären kann. Man muss objektiv sein und gut zuhören können. Es braucht gute Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten, um die beteiligten Personen wie Landwirtinnen, Biologen, Politikerinnen zu sensibilisieren und ihnen die Vorteile aufzuzeigen, die sie aus dem Projekt ziehen können.

Welchen Schwierigkeiten begegnen Sie?

Nicht einfach verständlich zu machen ist, dass es nichts gibt, dass keine Auswirkungen hat. Besonders schwierig ist es, die ideologischen Zielsetzungen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu vereinbaren: Manchmal bleibt eine grosse Diskrepanz bestehen. Man will die Umweltsituation verbessern, ohne an Komfort zu verlieren und mehr zu bezahlen. Doch die Suche nach Lösungen erfordert Zeit und Denkarbeit und ist mit Kosten verbunden. Man muss sich von der Utopie der wirtschaftlichen Rentabilität lösen und sich stattdessen die Frage nach der Gesamtbilanz stellen. Das braucht Mut seitens der Bauherren. Unsere Aufgabe ist es, sie zu unterstützen und optimale Lösungen zu finden.

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