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Laufbahnbeispiele: Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Dozentin und Beraterin an einer Pädagogischen Hochschule

Michelle Jutzi arbeitet in den Bereichen Forschung und Weiterbildung. Unter anderem berät sie Schulen und Gemeindebehörden bei Veränderungsprozessen im Bildungsbereich.

"Ich vermittle neue Inputs an Menschen und Organisationen."

Michelle Jutzi
© Michelle Jutzi
Michelle Jutzi

© Michelle Jutzi

Laufbahn

Alter/JahrTätigkeit/Ausbildung
23Bachelor in Erziehungswissenschaft: Universität Bern
23Praktikantin und wissenschaftliche Mitarbeiterin: Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Abteilung Bildungsplanung und Evaluation, Bern
24Hilfsassistentin / Assistentin: Universität Bern, Abteilung für Schul- und Unterrichtsforschung, Bern
25Master in Erziehungswissenschaft: Universität Bern
27Visiting Scholar: University of Massachusetts, Department of Educational Policy, Research and Administration, Amherst, Boston USA
30Doktorat Erziehungswissenschaft: Universität Zürich
30Wissenschaftliche Mitarbeiterin PostDoc, Dozentin & Beraterin: Pädagogische Hochschule Bern

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Als Forscherin arbeite ich in einem kleinen Team an Evaluationen sowie kantonalen, nationalen und internationalen Studien. Als Dozentin gehöre ich zu einem grösseren Team und bin zuständig für die Ausarbeitung von neuen Kursen und deren Durchführung. Die Auftraggebenden sind Schulen oder Gemeindebehörden. Ich begleite sie bei Entwicklungsthemen, zum Beispiel bei der Einführung von Mehrjahrgangsklassen.

«Das Interesse am Menschen sowie die Bereitschaft, Neues zu lernen und auch mal einen Umweg zu gehen, sind für mich die wichtigsten Kompetenzen als Forscherin, Dozentin und Beraterin.»

Zu meiner Arbeit gehört es, kreative Konzepte und Fragestellungen für Studien, wissenschaftliche Artikel oder Konferenzen zu erarbeiten. Auch Lesen und Schreiben sowie Präsentieren gehören dazu. Ebenfalls sind Reisen und der Austausch mit Leuten Teil meiner Arbeit. Ich freue mich, wenn ich Menschen und Organisationen neue Impulse für ihre Entwicklung geben kann.

Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Während des Bachelorstudiums habe ich als Hilfsassistentin gearbeitet und erhielt so einen guten Einblick in die Forschungstätigkeiten. Mir gefiel die Freiheit in der Bearbeitung der verschiedenen Themenfelder. So kam die Idee, eine Dissertation zu schreiben. Ich habe mich für ein «Doc.CH» beim Schweizerischen Nationalfonds beworben und mich sehr über den positiven Entscheid gefreut.

Während der folgenden vier Jahre habe ich in einem Team von Doktorierenden gearbeitet. In der Abschlussphase wurde ich von Personen der PHBern kontaktiert, mit denen ich während der Doktorarbeit in Kontakt war. Ich bekam die Chance, als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PHBern zu arbeiten. Mein während der Dissertation aufgebautes Netzwerk ermöglichte mir einen nahtlosen Übergang in die Arbeitswelt.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Für mich lohnte es sich immer, in einen guten Austausch zu investieren. So machte ich schon während meines Studiums Aufenthalte in Genf, Costa Rica und in den USA. Ich bin überzeugt, dass mich dies persönlich und beruflich weitergebracht hat.

Das Interesse am Menschen sowie die Bereitschaft, Neues zu lernen und auch mal einen Umweg zu gehen, sind für mich die wichtigsten Kompetenzen als Forscherin, Dozentin und Beraterin.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent im Bereich Hochschuldidaktik

Roman Suter hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent in einem multidisziplinären Team vielfältige Aufgaben.

"Mein Arbeitsumfeld ist durch Eigenverantwortung und Selbstorganisation geprägt."

Symbolbid Erziehungswissenschaft
Symbolbild Erziehungswissenschaft, © Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Symbolbid Erziehungswissenschaft

Symbolbild Erziehungswissenschaft, © Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

«Neben der Erfahrung als wissenschaftlicher Assistent waren meine fachliche Qualifikation als pädagogischer Psychologe und die abgeschlossene Promotion wichtige Gründe, weshalb es mit dem Einstieg klappte.»

Laufbahn
JahrTätigkeit
2020 – 2021CAS Beratung und Coaching (online) (15 ECTS), Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte Psychologie (IAP)
2018 bis heuteDozent, HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
2015 bis heuteWissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Bern, Zentrum für universitäre Weiterbildung ZUW, Hochschuldidaktik & Lehrentwicklung (80%)
2013 bis heuteMaturaexperte für Philosophie, Pädagogik und Psychologie, Kanton Bern
2010 – 2015Wissenschaftlicher Assistent und Doktorand, Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Pädagogische Psychologie
2010 – 2013CAS Hochschullehre (15 ECTS), Zentrum für universitäre Weiterbildung ZUW
2007 – 2009Hilfsassistent, Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Pädagogische Psychologie
2003 – 2009Studium Universität Bern, Hauptfach Erziehungswissenschaft, Nebenfächer Medien- und Kommunikationswissenschaft, Soziologie
Jetzige Tätigkeit

Meine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für universitäre Weiterbildung ZUW der Universität Bern ist sehr facettenreich: Ich bin zuständig für die Begleitung von Teilnehmenden des CAS Hochschullehre. In diesem Rahmen leite ich Kurse, kümmere mich um die Leistungsnachweise, mache hochschuldidaktische Einzel- und Gruppenberatungen und führe Workshops mit interdisziplinären Teams durch. Daneben begleite ich Curriculum-Reformprozesse innerhalb und ausserhalb der Uni Bern, mache Unterrichtshospitationen und realisiere Videos von innovativen Lehrveranstaltungen.

Unser zehnköpfiges, multidisziplinäres Team hat einen Dienstleistungsauftrag: Wir stehen Lehrenden und Projektteams für persönliche Beratungen zur Verfügung und engagieren uns in der hochschuldidaktischen Forschung und Entwicklung. Wir sind regelmässig an nationalen und internationalen Konferenzen mit eigenen Beiträgen dabei und befinden uns in regem Austausch innerhalb der schweizerischen und europäischen Community für Hochschuldidaktik.

An meiner Tätigkeit gefällt mir besonders die grosse Aufgabenvielfalt, die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Teams sowie die Möglichkeit, Hochschuldozierende bei der Weiterentwicklung ihrer Lehre begleiten und unterstützen zu dürfen. Wir sind mit unseren Angeboten in allen Fachgebieten der Uni Bern und auch ausserhalb an Pädagogischen Hochschulen und anderen Hochschulen unterwegs. Dadurch lernen wir immer wieder neue Leute, Teams und Organisationen kennen, was unglaublich bereichernd ist und unsere Arbeit sehr abwechslungsreich macht.

Berufseinstieg

Während meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent und Doktorand war ich sowohl in der Ausbildung von Bachelor- und Masterstudierenden als auch von angehenden Lehrpersonen involviert. Dort habe ich meine Faszination für die Hochschullehre entdeckt und mich für die Absolvierung des CAS Hochschullehre entschieden.

Für den Einstieg in meine jetzige Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter hatte ich dadurch Vorteile gegenüber anderen Kandidatinnen und Kandidaten, welche diese Innensicht (noch) nicht hatten. Darüber hinaus waren meine fachliche Qualifikation als pädagogischer Psychologe und die abgeschlossene Promotion ein wichtiger Grund, weshalb es mit dem Einstieg klappte.

Tipps

Meine aktuelle Tätigkeit geschieht in einem sehr offenen Arbeitsumfeld, das durch viel Eigenverantwortung und Selbstorganisation geprägt ist. Das bedeutet auch, dass es so etwas wie «Dienst nach Vorschrift» nicht gibt und dass man sich aufgrund der häufig wechselnden Projekte immer wieder neu orientieren und organisieren muss. Kann man mit dieser Offenheit umgehen, arbeitet man gerne mit Menschen und unterstützt sie bei ihren Vorhaben und mag man neue Herausforderungen, dann ist man in diesem Job genau richtig.



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