Zum Titel springen

Laufbahnbeispiele: Mikrotechnik, Nanotechnologie

Porträts von Berufsleuten mit Abschluss in Mikrotechnik, Nanotechnologie.

Mikrotechnik, Nanotechnologie

Prozessingenieur in einem Hightech-Unternehmen: Nicolas Zäch

Nicolas Zäch
Nicolas Zäch
Nicolas Zäch

Nicolas Zäch

Mikrotechniker bei der Sensirion AG

«Wer sich weiterentwickeln will, kann das auch»

Laufbahn
JahrTätigkeit
Seit 2013Prozessingenieur Sensirion AG
2008 − 2013Entwicklungsingenieur am Institut für Mikro- und Nanotechnologie MNT an der Interstaatlichen Hochschule für Technik NTB, Buchs (heute Institut für Mikrotechnik und Photonik IMP an der Ostschweizer Fachhochschule OST)
2004 − 2007Bachlorstudium (Dipl. Ing. FH) Systemtechnik mit Anwendungsschwerpunkt Mikrotechnik, NTB, Buchs (heute OST, Buchs und St.Gallen)
2003 − 2004Praktikum bei APM Technica AG, Heerbrugg
1999 − 2003Gymnasiale Maturität an der Kantonsschule Heerbrugg
Jetzige Tätigkeit

Ich arbeite bei der Sensirion AG in Stäfa, welche 1998 als Spin-off aus der ETH Zürich hervorgegangen ist. Als innovative Hightech Firma stellt Sensirion digitale Mikrosensoren und -systeme her: Durchflusssensoren für Gase und Flüssigkeiten sowie Umweltsensoren zur Messung von Temperatur und Feuchtigkeit, Kohlendioxid, Feinstaub u.a. Abnehmer sind die Industrie (Automobilbau, Haushaltsgeräte, Smart Energy, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik), die Medizintechnik und die Unterhaltungselektronik.

Wir nutzen Hightech Prozesse aus der Halbleiter-Industrie für die Herstellung der mikrotechnischen Sensoren. In einem agilen Team bin ich als Senior Process Engineer für die Entwicklung, Charakterisierung und Industrialisierung von Prozessen in unserer Reinraumproduktion zuständig. Wir müssen im Reinraum produzieren, weil Partikel die Produkte verunreinigen und zu schlechter Ausbeute führen.

Ich betreue die Prozesse, bin Ansprechperson bei Problemen und mit der Beschaffung von Anlagen betraut. Weiter arbeite ich in verschiedenen Projekten wie der Neu- oder Weiterentwicklung von Produkten mit und nehme Technologieabklärungen vor. Abhängig von meinen Aufgaben arbeite ich im Produktions- oder Entwicklungsreinraum, im Labor oder im Büro.

Berufseinstieg

Ich konnte im Anschluss an mein Studium direkt am Institut für Mikro- und Nanotechnologie MNT der Hochschule für Technik in Buchs einsteigen. Hier erlangte ich einerseits das fachliche Know-how eines Mikrotechnik-Allrounders. Andererseits konnte ich mit Industriepartnern an Projekten arbeiten, später auch selber Projekte leiten und dabei eigene Ideen verfolgen. Dadurch war meine Arbeit sehr vielfältig und auch kreativ.

Nach meiner Zeit an der Hochschule wollte ich in die Industrie. So bewarb ich mich bei der Sensirion AG, obschon mir die ausgeschriebene Berufsfunktion «Process Engineer» nicht allzu vielfältig erschien. Ich lag falsch. Das liegt auch daran, dass wir bei Sensirion nicht strikt nach Vorgabe arbeiten. Wer sich weiterentwickeln will, kann das auch.

Tipps

Beim Berufseinstieg haben mir sicherlich die Erfahrungen aus meinem Praktikum geholfen, welches ich vor dem Studium absolvieren musste. Das Praktikum macht Sinn, weil das praktische Hands-on die theoretische Herangehensweise der gymnasialen Maturität ergänzt.

Auch wenn es banal klingen mag: Sei du selbst und zeige Einsatz. Sei neugierig und Neuem gegenüber aufgeschlossen. Bisher wurde ich fast immer positiv überrascht, wenn es um vermeintlich langweilige Themen ging. Finde heraus, was deine Stärken und Schwächen sind. Versuche, deine Komfortzone zu verlassen. Stelle Fragen, es gibt keine dummen.

Mikrotechnikingenieurin in einer Patentanwaltskanzlei

Symbolbild Anwaltskanzlei
Symbolbild Anwaltskanzlei, © Bild von Jörg Möller auf Pixabay
Ingenieurin in einer Patentanwaltskanzlei

«Da die Erfindungen unserer Kunden so unterschiedlich sind, lerne ich bei jeder Ausarbeitung der Anmeldung wieder etwas ganz Neues dazu.»

Laufbahn
Anstellung in einer Patent- und Markenanwaltskanzlei
Doktorat an der ETH Zürich auf dem Gebiet der Nano-Elektronik und Nano-Optik
Forschungstätigkeit bei IBM Research Zurich in der Nanoscale Electronics Group
Studien- und Forschungsaufenthalt in den USA
Praktikum bei IBM Research Zurich
Studium der Maschineningenieurwissenschaften an der ETH Zürich, Vertiefung in Mikro- und Nanotechnik
Jetzige Tätigkeit

Ich bin als auszubildende Patentanwältin in einer Patent- und Markenanwaltskanzlei tätig. Meine Arbeit dreht sich rund um die Erfindungen unserer Klienten. Ich begleite diese durch den ganzen, zum Teil sehr komplexen Prozess, welcher von der Ausarbeitung der Patentanmeldung bis zur Erteilung des Patents führt.

Der Prozess beginnt meist mit einem Gespräch, in welchem ich die Erfindung mit dem Klienten bespreche. Danach schreibe ich einen Entwurf der Patentanmeldung. In Austausch mit dem Klienten wird dieser angepasst, bis alle Details der Erfindung beschrieben sind. Sobald die Anmeldung fertig ausgearbeitet ist, wird diese beim Patentamt eingereicht. In den folgenden Monaten und Jahren führen wir für unsere Klienten die Korrespondenz mit dem Patentamt und geben Empfehlungen ab, wie wir im Prozess weiter verfahren sollten. Neben der Anmeldung von Patenten beraten und unterstützen wir unsere Klienten bei Patentstreitigkeiten, Patentverletzungen oder „Freedom-to-Operate“ Analysen.

Das Spektrum unserer Klienten reicht von Privatpersonen über KMU bis hin zu Grosskonzernen. Deren Erfindungen stehen teilweise kurz vor der Markteinführung, können aber auch erst in der Entwicklungsphase stecken. Da die Erfindungen unserer Kunden sehr unterschiedlich sind, lerne ich bei jeder Ausarbeitung der Anmeldung wieder etwas ganz Neues dazu. Ich gewinne Einblicke in viele verschiedene Fachrichtungen, was ich unglaublich spannend finde.

Das Schreiben ist zentraler Bestandteil meiner Arbeit: Ich verfasse Anmeldungen und Briefe an Klienten und Patentämter, führe Korrespondenz mit unseren Partnerkanzleien in fast allen Ländern dieser Welt, telefoniere aber auch häufig oder treffe Klienten persönlich. Dafür kommen diese zu uns oder ich besuche sie in ihrem Büro oder Labor. Zusätzlich ist mir auch die kollegiale Zusammenarbeit in der Kanzlei sehr wichtig: Der gegenseitige Austausch über die aktuelle Rechtsprechung und Gesetzesänderungen garantiert, dass wir unsere Kunden gut beraten können.

Berufseinstieg

Geweckt wurde mein Interesse für Patentrecht, als die Resultate meiner Bachelorarbeit zu einer Patentanmeldung führten. Nach einigen forschungsbezogenen Berufserfahrungen habe ich mich deshalb entschlossen, mich in diese Richtung zu entwickeln. Um die Vertretung von Klienten vor dem Schweizer und dem Europäischen Patentamt übernehmen zu dürfen, ist es notwendig, als Patentanwältin zugelassen zu sein. Dafür mache ich zurzeit eine dreijährige „on-the-job“ Ausbildung in der Kanzlei mit dem Ziel, die schweizerische und die europäische Patentanwaltsprüfung zu absolvieren. Als Vorbereitung für diese Prüfungen besuche ich berufsbegleitend eine Abendschule und verschiedene Kurse.

Tipps

Ebenso wie ich in meiner Forschungstätigkeit immer an der Wissensgrenze von dem gearbeitet habe, was bekannt war und versucht habe, diese Grenze etwas zu erweitern, so findet meine jetzige Arbeit in der Kanzlei auch an dieser Grenze statt: Unsere Klienten kommen mit Erfindungen zu uns, welche über den aktuellen Wissensstand hinausgehen. Für mich waren und sind eine gute Portion Neugier, Wissensdurst und Leistungsbereitschaft für das Studium, den Berufseinstieg und das Arbeitsleben deshalb gleichermassen hilfreich.



berufsberatung.ch