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Laufbahnbeispiele: Aussereuropäische Sprachen und Kulturen

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Wissenschaftliche Mitarbeit am Asien-Orient-Institut

Die Indologin Annemarie Mertens lehrt und forscht an der Universität Zürich.

"Freude am Unterrichten und an den Studierenden ist unverzichtbar."

Annemarie Mertens
© Annemarie Mertens
Annemarie Mertens

© Annemarie Mertens

Laufbahn

Alter/JahrTätigkeit/Ausbildung
19Studium in Indologie, Altorientalische Altertumskunde, Philosophie: Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, Deutschland
24Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Ausgrabungen in Tell Beydar, Nordsyrien; Studienreisen in Südasien
28Promotion in Indologie: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Deutschland
28Assistentin und Lehrbeauftragte Indologie: Universität Zürich; didaktische Weiterbildungen
33Stipendiatin an der Universität Zürich
36Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Asien-Orient-Institut Universität Zürich

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Als promovierte Indologin bin ich heute in der Funktion einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin an der Universität Zürich angestellt. Den Schwerpunkt meiner Tätigkeit bildet die Lehre.

Dabei gehören das Konzipieren von Lehrveranstaltungen und das Erstellen von Lehrmaterialien genauso zu meinem Alltag wie das Betreuen von Seminararbeiten oder das Korrigieren von Klausuren.  Auch die persönliche Beratung und Begleitung von Studierenden fällt in diesen Aufgabenbereich.

«Die Komplexität der Indologie war mir nicht bewusst, als ich als Teenager mit meinem Vater durch Indien reiste und den Entschluss fasste, mich nach der Schule vertieft mit Indien zu befassen.»

Zudem bin ich in der ausseruniversitären Erwachsenenbildung tätig, so unterrichte ich beispielsweise angehende Yoga-Lehrerinnen und -Lehrer in indischer Philosophie.

Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Die Indologie befasst sich mit Kultur, Gesellschaft, Politik, Geschichte und Sprachen Indiens. Die Breite und Komplexität dieses universitären Fachs waren mir nicht bewusst, als ich als Teenager mit meinem Vater durch Indien reiste und den Entschluss fasste, mich nach der Schule vertieft mit Indien zu befassen.

Im Verlauf des Indologie-Studiums habe ich dann bald den Wunsch entwickelt, die universitäre Laufbahn einzuschlagen und einen Beruf im akademischen Bereich auszuüben. Auf dem Weg zu meiner heutigen Anstellung habe ich als Hilfskraft und als Assistentin an der Uni gearbeitet und wurde später auch durch Forschungsstipendien unterstützt.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Neben der fachlichen und der didaktischen Qualifikation – und natürlich der Begeisterung für die Inhalte! – halte ich es für eine solche Stelle in der universitären Lehre für unverzichtbar, Freude am Unterrichten und an der Interaktion mit den Studierenden mitzubringen.

Ausserdem sollte man Spass am reichhaltigen universitären Leben haben und bereit sein, selbst aktiv dazu beizutragen, zum Beispiel durch die Übernahme von Ämtern. Auf allen Ebenen spielen dabei Kommunikation und Netzwerken eine grosse Rolle.

Freie Journalistin und Teamassistentin

Als studierte Japanologin arbeite ich einerseits freiberuflich für Zeitungen und andererseits als Teamassistentin in Projekten der Filmproduktion.

"Ich bin immer mit unterschiedlichen Menschen und Themen in Kontakt."

Symbolbild Japan
Symbolbild Japan, © Free-Photos auf Pixabay

«Das Studium war lang und teilweise auch hart. Mein sechsmonatiger Aufenthalt in Japan hat mir viel gegeben.»

Laufbahn
Freie Journalistin und Teamassistentin bei Filmproduktionen
Verschiedene Praktika bei Zeitungsverlagen und Fernsehproduktionsanstalten
Studium in Japanologie sowie in Deutscher Sprache und Literatur
Jetzige Tätigkeit

Ich arbeite einerseits als freie Journalistin und bin andererseits projektbezogene Teamassistentin bei Filmproduktionen. Besonders spannend für mich ist die Suche nach interessanten Themen und das Recherchieren nach möglichen Protagonisten und Drehorten. Nicht nur, weil mir dies viel neues Wissen bringt, sondern auch, weil ich immer wieder mit anderen Menschen Kontakt habe und mich mit Themen beschäftige, die mir noch fremd sind und in die ich mich erst einarbeiten muss.

Momentan arbeite ich freiberuflich für Zeitungen und möchte für Filmproduktionsfirmen die Recherche und das Ausarbeiten von Themen übernehmen. Auf diesem Weg will ich meine Kenntnisse vom Filmemachen vervollkommnen, vor allem von Reportagen und Dokumentationen. Mein Ziel ist, selbst einmal als Autorin arbeiten zu können.

Berufseinstieg

Nach meinem Studienabschluss habe ich mich im Medienbereich umgeschaut. Ich absolvierte verschiedene journalistische Praktika bei Zeitungen, schrieb fürs Internet und war bei verschiedenen deutschsprachigen Fernsehproduktionsanstalten tätig. Dort hospitierte ich bei den Dreharbeiten, beim Schnitt und bei der Vertonung. Später machte ich ausführliche Hintergrundrecherchen, erarbeitete Themenskizzen für geplante Reportagen und organisierte Dreharbeiten. Ich machte auch Interviews, erstellte Filmbeiträge und schrieb Artikel.

Tipps

Ich werde immer wieder gefragt, warum ich gerade ein exotisches Studium wie Japanologie gewählt habe. Als Jugendliche habe ich alle Bücher verschlungen, die es in der Bibliothek über Japan gab. Wahrscheinlich hat mich damals einfach das Fremde, das Andersartige dieses ostasiatischen Landes angezogen. Ich glaube, dass man eine gewisse Faszination für die spezielle japanische Kultur haben muss, denn das Japanologie-Studium ist lang und teilweise auch hart. Das Erlernen der japanischen Sprache verlangt viel Ausdauer und Fleiss.



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