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Laufbahnbeispiele: Agrarwissenschaften

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Verbandskommunikation

Mirjam Hofstetter hat Agrarwissenschaften studiert. Ihr Fachwissen nutzt sie für ihre Kommunikationsfunktion in einem Verband.

"Ziel ist es, das Vertrauen in die einheimische Landwirtschaft zu stärken."

Mirjam Hofstetter
© Mirjam Hofstetter

Laufbahn

JahrTätigkeit/Ausbildung
1998Unterricht Landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungszentrum LBBZ Schluechthof Cham (teilweise studienbegleitend)
2001Masterabschluss Agrarwissenschaften mit Vertiefung Nutztierwissenschaft an der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich ETHZ
2002Diverse Weiterbildungen in Französisch, Italienisch, CAS Leadership, Content Management und Digital Management
2008Abschluss als Eidgenössisch diplomierte Marketingplanerin FA
2002 bis heuteKommunikation Schweizer Bauernverband SBV

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Als Marketingleiterin des Schweizer Bauernverbands (SBV) bin ich von A bis Z verantwortlich für die Umsetzung und Finanzierung der Imagekampagne «Schweizer Bauern». Zusammen mit meinem Team kreiere und entwickle ich immer wieder neue spannende Projekte und Massnahmen. Darunter fallen beispielweise TV-Spots, Plakate, Hofevents wie der 1. August-Brunch oder das Hoftheater, Messeauftritte, Social-Media-Aktivitäten, Schule auf dem Bauernhof oder unser Online-Direktvermarktungsportal. Ziel ist es, damit das Vertrauen in die einheimische Landwirtschaft zu stärken und den Absatz von Schweizer Produkten zu fördern.

«Beim Schweizer Bauernverband bin ich nicht nur Co-Leiterin Kommunikation. Ich bin auch Creative Director, Motivator, Organizer, Content Manager, Brainstormer, Promoter, Financial expert und Calculator – eine spannende Kombi!»

Neben Kreativität sind bei meiner Tätigkeit auch Kontaktfreudigkeit und Durchsetzungsvermögen gefragt: Bei der Umsetzung unserer Kampagnen benötigen wir oft auch die Rückendeckung kantonaler Organisationen, Sponsoren und Bauernfamilien. Und natürlich müssen wir unsere Anliegen in verschiedenen bäuerlichen Gremien vertreten.

Wie verlief der Berufseinstieg?

Mein Einstieg kam ganz klassisch zustande: Ich bewarb mich für die ausgeschriebene Stelle in der Kommunikationsabteilung des SBV.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

In meinem Job ist es sicherlich von Vorteil, landwirtschaftliches Fachwissen mitzubringen. Das muss nicht zwingend in Form eines Agronomiestudiums sein. Matchentscheidend sind letztendlich eine schnelle Auffassungsgabe, Erfahrungen, die du machst und eine stufengerechte Weiterbildung - in meinem Fall die Ausbildung zur Eidg. Dipl. Marketingplanerin FA. Ganz nach Konfuzius: «Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Und was du mich tun lässt, das verstehe ich».

Weitere Informationen: Tätigkeitsbereich Verbände

Amtsleiterin

Rahel Mettler hat nach einer Zweitlehre zur Landwirtin EFZ ein FH-Bachelorstudium in Agronomie gemacht. Sie leitet ein kantonales Amt für Landwirtschaft.

"Am besten gefällt mir der Kontakt mit den Landwirtinnen und Landwirten im Kanton."

Rahel Mettler
© Rahel Mettler
Rahel Mettler

© Rahel Mettler

Laufbahn

JahrTätigkeit/Ausbildung
2009Lehrabschluss als medizinische Praxisassistentin MPA EFZ, Waldstatt, AI
2010Berufsmaturität Gesundheit und Soziales, GBS St. Gallen, SG
2010Arbeitsstelle als MPA, Sportpraxis auf der Lenzerheide, GR
2015Lehrabschluss Landwirtin EFZ (Zweitausbildung), LZSG Salez, SG
2018Bachelorabschluss in Agronomie FH, HAFL Zollikofen, BE
2018Leiterin Landwirtschaftsamt, Kanton AI (80-100%)

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Seit November 2018 leite ich das Landwirtschaftsamt Appenzell Innerrhoden. Die Arbeitsstelle ist im Dorf Appenzell, Arbeitgeber ist der Kanton Appenzell Innerrhoden. Als Leiterin des Landwirtschaftsamts trage ich u.a. die Verantwortung für den Vollzug der Direktzahlungsverordnung, die landwirtschaftliche Betriebsberatung, der Herdenschutz, die Alpwirtschaft oder auch die Führung der Mitarbeitenden. Wir sind ein kleines Team. Die zu bearbeitenden Fachbereiche pro Person sind daher vielseitig und abwechslungsreich. An meinem Beruf gefällt mir am besten der Kontakt mit den Landwirtinnen und Landwirten bei uns im Kanton.

«Mir hat es für meine jetzige Tätigkeit sehr geholfen, dass ich die landwirtschaftlichen Arbeiten selbst erlernt habe. Bei Arbeiten am Bürotisch ist es wichtig, dass man weiss, wie es draussen läuft.»

Daneben leite oder beteilige ich mich in diversen Projekten. Aktuell läuft beispielsweise ein Projekt zur regionalen Entwicklung PRE. Auch arbeite ich mit anderen Fachstellen des Kantons oder ausserkantonalen Fachstellen zusammen und ich bin Mitglied der Konferenz der kantonalen Landwirtschaftsämter KOLAS.

Wie verlief der Berufseinstieg?

Obwohl ich in einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen bin, interessierte mich die Landwirtschaft erst nach einem viermonatigen Aufenthalt in Irland. Dort durfte ich in einem grossen Milchwirtschaftsbetrieb mithelfen. Zurück in der Schweiz entschied ich mich für die Zweitausbildung als Landwirtin. Direkt danach absolvierte ich das Studium der Agronomie an der HAFL in Zollikofen. Während des Studiums ging ich in den freien Sommermonaten jeweils als Zusennin auf eine Alp im Wallis. Die Arbeiten auf der Alp gefielen mir sehr. Nach dem Studium war zufälligerweise die Stelle meiner jetzigen Tätigkeit ausgeschrieben. Ich bewarb mich und erhielt die Stelle zu meiner Überraschung. Meine praktischen Erfahrungen in der Land- und Alpwirtschaft, sowie der enge Bezug zum Appenzellerland waren sicherlich Gründe, warum ich die Zusage bekommen habe.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Mir hat es für mein Studium und für meine jetzige Tätigkeit sehr geholfen, dass ich die praktischen landwirtschaftlichen Arbeiten durch meine Lehre als Landwirtin und die Tätigkeiten auf der Alp selbst erlernt habe. Man kann sich so in die Situation der Landwirtinnen und Landwirte hineinversetzen und weiss beispielsweise, welche Probleme auftreten. Bei Arbeiten am Bürotisch ist es sehr wichtig, dass man weiss, wie es draussen läuft.

Weitere Informationen: Tätigkeitsbereich Öffentliche Verwaltung



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