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Blindenführhundeinstruktor/in HFP

Blindenführhundeinstruktoren und Blindenführhundeinstruktorinnen züchten, erziehen und trainieren Rassenhunde wie Labradore oder Retriever und bereiten sie darauf vor, blinden und sehbehinderten Menschen bei der Fortbewegung zu helfen. Sie gewöhnen die Hunde daran, sich korrekt zu verhalten, und versuchen, eine Harmonie zwischen Mensch und Tier herzustellen, die es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, sich im Alltag frei und sicher zu bewegen.

Kategorien
Bildungstypen

Weiterbildungsberuf

Berufsfelder

Bildung, Soziales - Natur

Branchen

Tierzucht, Tierpflege - Unterricht auf Tertiärstufe, Erwachsenenbildung, Kurswesen

Swissdoc

0.140.32.0

Aktualisiert 04.04.2022

Tätigkeiten

Sie üben folgende Tätigkeiten aus:

Ausbildung der Blindenführhunde

  • die auszubildenden Hunde füttern, bürsten und baden und ihren Gesundheitszustand überwachen
  • Hundeboxen reinigen und den Hunden Sauberkeit beibringen
  • Hunden Befehle beibringen wie aufstehen, hinlegen, stillhalten, vorwärts oder langsamer gehen, bei Fuss sitzen, einen Gegenstand bringen, Hindernissen ausweichen oder nicht bellen
  • Hunde an der Leine führen und sie mit öffentlichen Plätzen vertraut machen
  • Hunde an das Tragen des Arbeitsgeschirrs gewöhnen und ihnen das Umgehen von Hindernissen beibringen
  • Hunden Hörsignale beibringen, wodurch sie Türen, Fussgängerstreifen, freie Plätze in öffentlichen Verkehrsmitteln und vieles mehr suchen können
  • bestimmte Strecken abfahren und lernen, damit die Hunde ihre Besitzerinnen später führen können

Training von blinden und sehbehinderten Menschen

  • blinde und sehbehinderte Menschen dabei unterstützen, mit Hunden zu arbeiten
  • ihnen die Befehle und das Vokabular beibringen, damit sie selbständig werden können
  • geeigneten Hund der blinden oder sehbehinderten Person übergeben, sobald die Verständigung der beiden sichergestellt ist
  • Eingewöhnungszeit zu Hause begleiten
  • Betreuung und Beratung der Person bis zur Pensionierung des Hundes gewährleisten
  • regelmässige Treffen und Kurse organisieren

Ausbildung

Prüfungsvorbereitung

Die für die Prüfung erforder­lichen Qualifikationen werden in Form von Modulen erworben. Prüfungsordnung und Wegleitung sind beim Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen SZB erhältlich.

Bildungsangebote

In einer anerkannten Führhundeschule:

  • Verein für Blindenhunde und Mobilitätshilfen, Liestal (BL)
  • Schweizerische Schule für Blindenführhunde, Allschwil (BL)
  • Ostschweizerische Blindenführhundeschule, Goldach (SG)
  • Ecole romande pour chiens-guides d'aveugles, Brenles (VD)

Dauer

Ca. 3 Jahre (inkl. Praktikum)

Module

  • Tauglichkeitsabklärung Hund
  • Ausbildung mehrerer Blindenführhunde
  • Hundebetreuung
  • Klienteneignungsabklärung
  • Führhundezuteilung
  • Klientenausbildung
  • Nachbetreuung Blindenführhundegespann
  • Pensionierung und Folgelösung
  • Praktikum

Abschluss

Blindenführhundeinstruktor/in mit eidg. Diplom

Voraussetzungen

Vorbildung

    Bei Prüfungsantritt erforderlich:

  • Abschluss auf Tertiärstufe (z. B. eidg. Berufs- oder Höhere Fachprüfung, höhere Fachschule, Fachhochschule oder universitäre Hochschule)
  • mind. 2 Jahre Berufspraxis als Blindenführhundeinstruktor/in
  • erforderliche Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestä­tigungen
  • Fahrausweis der Kategorie B

Anforderungen

  • grosses Interesse an Tieren
  • Geduld und Ausdauer
  • Einfühlungsvermögen
  • Sozialkompetenz
  • gute Beobachtungsgabe
  • ausgeprägte Kontaktfreude und Kommunikationsfähigkeit
  • Zuverlässigkeit

Weiterbildung

Kurse

Angebote des SZB, weiterer Fachverbände und von Führhundeschulen.

Mit entsprechender Berufserfahrung können sie auch als Versicherungs- oder Prüfungsexpertinnen arbeiten, beispielsweise bei der IV.

Berufsverhältnisse

Die regelmässige und kontinuierliche Anwesenheit der Blindenführhundeinstruktoren und Blindenführhundeinstruktorinnen bei den Hunden bringt unregelmässige Arbeitszeiten, zum Beispiel abends oder am Wochenende, mit sich. In ihrem Arbeitsalltag sind sie oftmals den ganzen Tag und bei jeder Witterung vor allem in der Stadt unterwegs, um die Hunde zu trainieren.

Da die Ausbildung sehr spezifisch ist, bilden die meisten Führhundeschulen nur Personen aus, denen sie nach Abschluss der Ausbildung eine Arbeitsstelle zusichern können. Daher ist die Ausübung dieses Berufs ausserhalb der Schulen eher unsicher. Es gibt nur wenige Stellenangebote, da die Angestellten selten wechseln.

Weitere Informationen

Adressen

Schweizerischer Zentralverband für das Blindenwesen SZBLIND
Geschäftsstelle
Schützengasse 4
9001 St. Gallen
Tel.: +41 71 223 36 36
URL: http://www.szb.ch
E-Mail:

Stiftung Ostschweizerische Blindenführhundeschule
Seestrasse 25
9403 Goldach
Tel.: 071 841 11 16
URL: http://www.o-b-s.ch
E-Mail:

Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde
Markstallstrasse 6
4123 Allschwil
Tel.: 061 487 95 95
URL: http://www.blindenhundeschule.ch
E-Mail:

Verein für Blindenhunde und Mobilitätshilfen VBM
Weideliweg 20
4410 Liestal
Tel.: 061 906 30 00
Fax: +41 (0)61 906 30 29
URL: http://www.blindenhund.ch
E-Mail:

Fondation école romande pour chiens-guides d'aveugles
Hauts-Tierdoz
1683 Brenles
Tel.: 021 905 6071
Fax: 021 905 6095
URL: http://www.chienguide.ch

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